.Bücher
zu Gesundheit im Islam finden Sie im Verlag Eslamica.
Mehmet Kilinc (Kılınç) war eine der herausragenden
Persönlichkeiten des Islam in Bremen und über die Bremer
Landesgrenzen hinaus.
Er ist am 30.07.1962 n.Chr. in Reyhanli bei Hatay in der
Türkei geboren. Nach seinem
Abitur hat er Maschinenbau studiert. Doch bereits in jungen
Jahren galt sein Hauptengagement dem
Islam.
Er war unter anderen zweiter Vorsitzender der
SCHURA Bremen, die er mitgegründet hat. Maßgeblich war er
an der Organisation der ersten jemals in Deutschland unter
Schirmherrschaft eines Bürgermeisters stattfindenden
Islam-Woche beteiligt. Er selbst war
Freitagsgebets-Imam in der
Quba-Moschee Hemelingen.
Beruflich war er als ausgebildeter Maschinenbauingenieur,
im Bereich
Halal-Zertifizierungen tätig und betrieb zudem ein
Übersetzungsbüro. Für die Einheit der Muslime über die Grenzen
der
Rechtsschulen hinweg kamen ihm seine Sprachkenntnisse sehr
zugute, denn er sprach sehr gut Türkisch, Deutsch, Arabisch,
Englisch und Französisch. Seine Quran-Rezitationen gehörten zu
den schönsten im Bundesland Bremen. Für die Einheit der
Muslime hat er sich auch jahrelang als stellvertretender
Direktor des
Zentralinstitut Islam-Archiv-Deutschland engagiert. Für
dieses Ziel Einheit hat er sich jahrelang für die Gründung der
SCHURA Bremen eingesetzt und war zeitweilig auch dessen
Vorsitzender. Umso trauriger war er, als der Bremer
Verfassungsschutz ihn im Jahr 2008 namentlich erwähnt hat.
Denn er hat immer fest daran geglaubt, dass ein konstruktives
und beide Seiten bereicherndes Miteinander zwischen Muslimen
und der Mehrheitsgesellschaft möglich sei.
Mehmet Kılınç hat viele Spuren in Bremen und umzu, aber
auch in der ganzen Republik hinterlassen. Eine seiner
markantesten Spuren ist eher weniger bekannt: Sie befindet
sich in der größte Moschee Bremens, in der
Fatih-Moschee in Bremen. Um den Dialogcharakter der
Moschee zu unterstreichen, gibt es eine für
Moscheen sehr ungewöhnliche Kalligraphie an der Wand, die
neben dem Namen des
Propheten Muhammad (s.) unter anderem mit den Namen der
Propheten
Jesus
(a.),
David
(a.) und
Moses
(a.) geschmückt ist, was in anderen
Moscheen eher unbekannt ist. Ebenfalls ungewöhnlich ist
die Kalligraphie im Kuppelbogen mit dem Namen von
Abbas ibn Abd-ul-Mutallib. An den Ideen dazu war Mehmet
Kılınç maßgeblich mitbeteiligt. Bis zu seinen letzten Tagen
hat er sich vor allem für die deutschsprachigen Muslime
eingesetzt und in seinem Chat regelmäßig Unterricht erteilt.
Mehmet Kılınçs letzter Eintrag in seinem eigenen Chat
lautet: „Ich bedanke mich noch einmal für Eure Geduld und
Ausdauer. Möge Allah Euch und alle Menschen, die Eurem Herzen
nahestehen, stets Segnen und behüten. Möge ER alle Eure
Wohltaten annehmen und Euch mit der höchsten Stufe des
Paradieses belohnen. Vergesst nicht das Salah (rituelle Gebet)
ist der Schlüssel zum Paradies. Möge Allah bei allen Muslimen
die Hoffnung und die Liebe zur Bildung einer Ummah steigern. …
Ich grüße Euch und übergebe Euch alle in die Obhut Allahs!“
Er starb nach langer Krankheit am 13.7.2022 in Bremen. Sein
Totengebet fand am 15.7.2022 im Garten der
Quba-Moschee Hemelingen, in der er jahrelang gedient
hatte, statt. Anschließend wurde er auf dem
Friedhof Osterholz in
Bremen (Feld HH) beigesetzt. Mehrere hundert
Muslime haben ihn auf seinem letzten irdischen Weg
begleitet.