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Kiraly fürdö (Königsbad) ist ein Thermalbad in Budapest und
gehört zu den
Bädern der Osmanen in Ungarn.
Das heutige Kiraly fürdö (I. Fö utca 82) nannten die
Osmanen Hahnentor-Ilidsche (Termalbad). Es wurde von Sokollu
Mustafa, Pascha von Buda, der dieses Amt von 1566 bis 1578
n.Chr. inne hatte, erbaut. Der türkische Name des Bades wird
von
Evliya Tschelebi (Çelebi) und auch von anderen Autoren
erwähnt. Den Namen erhielt das Bad von dem nahe gelegenen
Stadttor, das den Namen Hahnentor trug. Es wurde aber gegen
Ende der Zeit der Osmanen auch als „gedecktes Bad“ (Kaplu)
erwähnt.
Die Rückeroberung von Buda überstand das Bad schadlos, es
ging in den Besitz der Schatzkammer über und wurde Ende des
18. Jh. n.Chr. durch je einen Flügel erweitert. Bei der
letzten Erweiterung, damals gehörte es schon einer Familie
König, entstand der sich westlich angliedernde,
klassizistische Flügel mit dem geschlossenen Hof. Die heutige
Benennung des Bades stammt von der Übersetzung des Namens
König ins Ungarische.
Die Erschließung der osmanischen Bauteile und die
Rekonstruktion des gesamten Gebäudekomplexes begannen 1958
nach den Plänen von Egon Pfannl. Ursprünglich hatte der Bau
einen achteckigen Grundriss. Die bei der Erweiterung im 18.
Jh. n.Chr. abgetragene Vorhalle schloss sich an die Südseite
des heute noch vorhandenen türkischen Teils an. Überreste der
Vorhalle kamen bei der Rekonstruktion ans Tageslicht.
Der heutige türkische Teil ist ein Zentralbau: In der Mitte
erhebt sich die große Kuppelhalle mit dem achteckigen Becken,
in das man über vier Stufen hinabsteigen kann. Die
Halbkugelkuppel wird von den auf Mauerpfeilern ruhenden spitz
zulaufenden Gurtbögen getragen. Die Kuppelhalle – in der Form
eines in ein Viereck eingefassten Achtecks – wird durch
Nischen gegliedert, die sich durch die Wandpfeiler ergeben.
Nördlich der Kuppelhalle liegen drei kleinere Säle, zwei
ebenfalls mit Kuppeln auf flachen Trommeln, der mittlere mit
Muldengewölbe gedeckt. Südlich der zentralen Halle liegt ein
schmaler ost-westlicher Raum, der ursprünglich die Vorhalle
mit der Kuppelhalle verband. Dieser Raum ist teils von einem
Muldengewölbe teils von durch Gurtbögen gefestigtem
Tonnengewölbe überdacht.
Die Beleuchtung wurde durch in die Kuppeln bzw.
Muldengewölbe eingelassenen, sechseckigen Oberlichter gelöst.
Die das Bad speisende Thermalquelle lag nicht nur außerhalb
des Gebäudes, sondern auch außerhalb der Stadtmauern in der
Siedlung Felheviz. Das Wasser floss aus einem Brunnen im
heutigen Park des Lukacsbades durch eine Tonröhrenleitung in
das Bad, verteilte sich in den Mauern und ergoss sich aus
Wandbrunnen in Waschbecken und in das große Becken. Bei den
Ausgrabungen wurden in situ der Bodenbelag aus rotem Marmor
sowie einige Wandbrunnen und Waschbecken freigelegt.
In die Westwand der noch vorhandenen Vorhalle sind
zweigeschossig Fenster eingesetzt worden. Die jetzt
nischenartig zugemauerte obere Öffnung des Fensters hat
Eselsrückenbogen-Abschluss.