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Die König-Fahd-Akademie war eine Privatschule in einem
architektonisch ansprechenden Gebäude in Bonn Bad Godesberg.
Der Gebäudekomplex steht heute noch in der Mallwitzstraße 2
(53177 Bonn). Die einstmals von
Saudi-Arabien gegründete und bis zur Schließung
finanzierte Akademie wurde für nur vorübergehend in
Deutschland lebende Kinder gegründet. In dem Gebäudekomplex
gab es eine
Moschee, die für mehreren hundert Betende ausgelegt war
und dessen architektonisch auffälliges
Minarett heute noch das Gebäude schmückt.
In Bonn bestand vor der Gründung der König-Fahd-Akademie
eine arabische Schule insbesondere für Kinder der Diplomaten
und übergangsweise in Deutschland befindliche Familien, die im
Jahr 1994 n.Chr. von rund 400 Schülern besucht wurde und auf
zwei Standorte Bonn Bad Godesberg und Oberbachem (Gemeinde
Wachtberg) verteilt war. Aus den Reihen der zumeist finanziell
sehr wohlhabenden Eltern entstand ein Förderverein zum Bau
einer repräsentativen Einrichtung. Nach einer langen
Anlaufphase stellte die Stadt Bonn dem Förderverein zur
Schulgründung das Grundstück mit einer Fläche von 5.570 m²
zunächst als Erbbaurecht zur Verfügung, was 1994 wurde es von
Saudi-Arabien erworben worden ist.
Der Neubau entstand nach einem Entwurf des Bonner
Architekten Klaus Bierikoven. Mit dem Bau wurde im April 1994
begonnen. Die zeremonielle Grundsteinlegung erfolgte am 15.
Juni 1994. Anfang Juni 1995 war der Neubau fertig. Am 15.
September 1995 erfolgte die feierliche Eröffnung der
König-Fahd-Akademie in Anwesenheit des damaligen
Bundesaußenministers Klaus Kinkel (FDP), des damaligen
nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Johannes Rau
(SPD), der Bonner Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann und des
saudischen Prinzen Abd al-Aziz bin Fahd.
Die als gemeinnützige GmbH geführte Akademie erteilte bis
2004 acht Wochenstunden Religion, sechs Stunden Arabisch sowie
eine Wochenstunde Deutsch. Der Deutschunterricht wurde ab 2008
auf bis zu sieben Wochenstunden erweitert.
Die Schließung der Akademie zum Ende des Schuljahres
2016/2017 am 30. Juni 2017 begründete die Regierung
Saudi-Arabiens mit der hohen Qualität des deutschen
Bildungssystems. Es wird aber allgemein angenommen, dass die
hohe finanzielle Belastung dazu geführt hat, dass die Schule
nicht mehr getragen werden sollte. Da bereits beim Kauf
abgesichert worden war, dass die Stadt Bonn das Vorkaufsrecht
hat, sobald die Nutzung als Schule nicht mehr gegeben ist,
machte die Stadt im März 2022 von ihrem Vorkaufsrecht gebrauch
und erwarb den Gebäudekomplex. Der Moschee im Erdgeschoss
wurde zwar Gebäudetechnisch erhalten, die
Gebetsnische [mihrab] ist immer noch genau so vorhanden
wie die
Kalligraphien in dem Kuppelimitat. Aber der Teppichboden
ist nicht mehr vorhanden. Der Raum wurde abgeschlossen und
steht Besuchern und Einwohnern nicht zur Verfügung.
Die zukünftige Nutzung des Baus und des Grundstücks ist
bisher unklar. Übergangsweise werden seit 2022 n.Chr.
ukrainische Kriegsflüchtlinge untergebracht und der
Gebäudekomplex dient als Flüchtlingsheim.