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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Als Lesart des
Heiligen Quran werden die unterschiedlich möglichen
Rezitationen des
Heiligen Quran bezeichnet.
Es gibt mehrere Lesarten des
Heiligen Quran obwohl die Buchstabenfolge jeweils absolut
identisch ist. Dies hängt zum einen mit der
arabischen Sprache zusammen, da die Schriftsprache im
Wesentlichen aus Konsonanten besteht und die Vokale durch den
Leser hinzugefügt werden. Frühere Exemplare des
Heiligen Quran habe keine Vokalisation, die erst später
durch eine zusätzliche Zeichengebung vereinheitlicht wurde.
Darüber hinaus gibt es viele Stellen, die durch
unterschiedliche "Halteregeln" zu sich ergänzenden Aussagen
kommen können.
Beispiel hierfür sind zwei unterschiedliche Lesarten beim
zusammenhängenden Verlesen 4. und 5. der 97.
Sure
durch unterschiedliche Halteregeln:
- Die Engel und der Geist kommen in ihr herab mit
Erlaubnis ihres Herrn mit jedem Gebot. Frieden währt bis zum
Anbruch der Morgenröte.
- Die Engel und der Geist kommen in ihr herab mit
Erlaubnis ihres Herrn mit jedem Gebot des Friedens. Sie
währt bis zum Anbruch der Morgenröte.
Die Lesarten unterscheiden sich in Vokalisation,
Konsonantenverdopplung, Aussprache der "a"-Laute und
Vokalfärbung, Aussprachelänge bzw. -unterdrückung, Nasalierung
und Pausen.
In vielen historischen Werken wird von sieben verschiedenen
zulässigen Lesarten ausgegangen, die Ibn Mudschahid (gest. 324
n.d.H./936 n.Chr.) nennt:
- Nafi’ (gest. 169
n.d.H. / 785 n.Chr.)
- Ibn Kathir (gest. 120/737)
- Abu Amr ibn Al-Ala (gest. 154/762)
- Ibn Amir (gest. 154/762)
- Asim (gest. 127/744)
- Hamza (gest. 156/772)
- Al-Kisa’i (gest. 189/904)
Sie unterscheiden sich im Wesentlichen nur durch den
arabischen Dialekt, mit dem sie rezitiert werden.