Jakob A. Lorent
Jakob August Lorent

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12.12.1813 - 9.7.1884

Bild: ca. 1860 n.Chr.

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Jakob August Lorent war ein deutscher Naturwissenschaftler und gilt aufgrund seiner weltweiten Fotographien als Pionier der Architekturfotografie. Er hat auch viel in der islamischen Welt fotografiert.

Er ist am 12. Dezember 1813 in Charleston (South Carolina / USA) als Sohn von deutschen Auswanderern geboren. Bereits als Kind kam er zu seinem wohlhabenden Pflegevater nach Mannheim. Er studierte und promovierte an der Universität Heidelberg zum Dr. phil.: Er schrieb seine Doktorarbeit über die Pantoffeltierchen im Wassertropfen. Seine Ausbildung als Botaniker kam ihm später als Fotograph sehr zugute.

Als wohlhabender Privatier reiste er bereits im Jahr 1842 durch Ägypten und Anatolien. Auf dieser Reise machte er sich auch einen Namen als Botaniker. Nach seiner Rückkehr und der Auswertung der mitgebrachten Pflanzensammlungen wurden acht neue Pflanzenspezies nach ihm benannt. Inzwischen galt er aber auch als anerkannter Fotograph für Architektur.

Zu seinen weiteren Reisezielen gehörten unter Anderem auch Andalusien, Algerien, Syrien und Palästina sowie Griechenland und Sizilien. Auf einer großen Orientreise, die er im November 1863 antrat, begleitete ihn der Professor für Geschichte Carl Borromäus Alois Fickler (1809-1871 n.Chr.). Ein geplanter Besuch in Aleppo scheiterte an Witterungsbedingungen.

Lorent soll  durch seine insgesamt sechs Reisen in die arabische Welt gut Arabisch gelernt haben. Er war fasziniert vom Morgenland und zog die Reisen in diese Gegend vor. Er befürchtete aber auch den zunehmenden kolonialen Einfluss der Westlichen Welt. So schrieb er auch bereits Mitte des 19. Jh.: "Die Tage sind nicht ferne, in welchen man im Morgenlande nichts mehr als die Unvollkommenheit des Abendlandes wiederfinden wird."

Nach ausgedehnten Studienreisen und intensiven fotografischen Tätigkeiten kehrte Lorent nach Meran zurück, wo er sich aus gesundheitlichen Gründen niederließ und bis zu seinem Ableben am 9. Juli 1884 blieb. Auch in Meran hörte er aber nicht auf zu fotografieren. Sowohl auf der Weltausstellung in Paris (1855) als auch auf der Weltausstellung in London (1862) wurde er für seine Fotographien ausgezeichnet.

Zu seinen Fotowerken zählen unter Anderem:

bulletWanderungen im Morgenlande während den Jahren 1842-1843, Verlag Loeffler, Mannheim 1845
bulletEgypten, Alhambra, Tlemsen, Algier: Reisebilder aus den Anfängen der Photographie, zusammengestellt von Wulf Schirmer, Werner Schnuchel und Franz Waller; mit einem biographisch-photohistorischen Anhang von Franz Waller, Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1985

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