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Mahdi al-Chalissi, auch bekannt
als Muhammad Mahdi Al-Chalissi war ein prominenter
Gelehrter [faqih] im
Irak
während der britischen Besatzung und einer der Anführer der
Irakischen Revolution 1920.
Er galt damals als höchstes
Vorbild der Nachahmung und zudem Professor und Leiter der
Hochschule für Theologie in
Kazimein (College of Divinity in Kadhimiya).
Als Autorität der
Schiiten genoss er im Zuge des Widerstandes gegen die
britischen Besatzer auch das Ansehen der
Sunniten. Im Jahr 1922 erließ er ein
Rechtsurteil [fatwa], das seinen Anhängern verbot, an den
bevorstehenden Wahlen teilzunehmen, damit sie einer von
ausländischen Kräften eingesetzten Regierung keine Legitimität
verleihen würden. Viele Iraker folgten seinem Aufruf, was zum
Scheitern der Wahlen führte. Die britischen Besatzer
versuchten,
al-Chalissi nach Bombay in
Indien
zu deportieren, aber eine große Gruppe indischer
Muslime
traf in den Häfen ein und zwang die Briten, Al-Chalissi auf
dem Schiff zu lassen. Anschließend wurde er in einen Hafen in
Aden verschleppt.
Dort erhielt er eine Einladung von Scharif Hussein, dem
Scharif von Mekka zur
Pilgerfahrt [hadsch]. Im Anschluss erhielt Al-Chalissi
eine Einladung des damaligen iranischen Außenministers
Mohammed Mosaddeq, in den
Iran
zu kommen, wo viele religiöse Führer aus
Nadschaf auf ihn warteten. Ein Mordanschlag im iranischen
Hafen von Buschehr gegen ihn schlug fehl. Ein Beamter der
iranischen Ölgesellschaft hatte wohl im Auftrag der Briten
versucht, ihn zu ermorden, indem er zehn Schüsse auf ihn
abfeuerte, die ihn verfehlten. Später lehnte Al-Chalissi das
Angebot von König Faisal ab, dass im Exil lebende
Gelehrte [faqih] in den
Irak
zurückkehren sollten, sofern sie sich nicht in die Politik
einmischten.
1925 starb Al-Chalissi überraschend in
Maschhad.