Malalai
Da Maiwand Malalai.jpg Malalai von Maiwand

Aussprache:
arabisch:
ملالي مايواند
persisch:
ملالہ میوند
englisch:
Malalai of Maiwand

1861 - 27.7.1880 n.Chr.

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Malalai von Maiwand auch bekannt als Malala gilt als nationale Volksheldin von Afghanistan.

Sie wird auch als Malalai Anaa (Mutter Malalai) verehrt. Sie ist um 1861 n.Chr. Chig (Kandahar) geboren. Sie führte paschtunische Truppen gegen die britischen Besatzer Indiens in der Schlacht von Maiwand am 27. Juli 1880.

Malalai wurde um 1861 n.Chr. in einem kleinen Dorf namens „Chig“ geboren, welches ca. 5 Kilometer südwestlich von Maiwand in der südlichen Provinz Kandahar liegt, daher ihr Beiname "von Maiwand".

Zu der Zeit versuchten britische Besatzer Afghanistan zu kontrollieren. Ihre Hauptgarnison befand sich in Kandahar, welches die nächstgelegene Großstadt zu Maiwand war. Der afghanische Widerstand hatte sich unter Ayub Chan zusammengeschlossen. Malalais Vater war Hirte und ihr Verlobter schloss sich dem Widerstand an. Wie viele andere afghanische Frauen half Malalai hinter der Front mit die Verletzten zu versorgen sowie Wasser und Ersatzteile für Waffen zu transportieren. Nach afghanischen Quellen war der Tag der Schlacht als der Tag ihrer Heirat angedacht.

Zwar waren die Afghanen zahlenmäßig überlegen, aber die überlegenen Bewaffnung der Briten sorgte für einen hohen Moralverlust und eine Niederlage bahnte sich an. Als Malalai das erkannt hatte, griff sie sich eine Flagge, schwang sie im Feld und rief: „Geliebte Jugend! Wenn ihr nicht in der Schlacht von Maiwand Märtyrer werdet, bei Allah, wird man sich eurer als Symbol der Schande erinnern!“ Als ein Kommandeur getötet wurde, löste Malalai ihn ab und führte die Truppen mit erhobener Flagge. Kaum jemand wollte sich der Schande hingeben, dass eine Frau ins Feld gezogen ist und der Mann geflohen. In den Erzählungen zu der Geschichte sigt sie beim Angriff ein Lied mit folgendem Text:

„Mit einem Tropfen des Blutes meines Geliebten,
Vergossen in der Verteidigung des Vaterlands,
Werde ich mir einen Bindi auf die Stirn malen,
So schön, dass er die Rosen in den Schatten stellt!“

Die inspirierten Truppen waren daraufhin nicht mehr aufzuhalten. Sie kämpfte neben Ayub Chan und wurde selbst Märtyrerin, aber die Truppen besiegten die Besatzer.

Sie wurde für den Sieg der Afghanen verehrt. Deshalb gilt sie in der Westlichen Welt auch als die „Afghanische Johanna von Orléans“. Sie in ihrem Heimatdorf Chig beerdigt, wo ihr Grab bis heute als Schrein erhalten ist. Sie war zum Zeitpunkt ihres Todes zwischen 17 und 19 Jahren alt. Im Anschluss wurden viele Gedichte über sie verfasst.

In Afghanistan gibt viele Bildungseinrichtungen, Krankenhäuser und andere Institutionen, die nach ihr benannt sind. Auch die pakistanische Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai ist nach ihr benannt.

2017 wurde am Deutschen Nationaltheater Weimar das transnationale Theaterprojekt „MALALAI - die afghanische Jungfrau von Orléans“ von Robert Schuster und Julie Paucker unter Einbeziehung von Texten von Friedrich Schillers Drama "Die Jungfrau von Orleans" aufgewührt. In dem Projekt haben auch Schauspieler aus Afghanistan mitgewirkt.

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