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zu Gesundheit im Islam finden Sie im Verlag Eslamica.
Malik ibn al-Harith al-Nachai, bekannt unter dem Namen Malik
al-Aschtar, war einer der größten
Gefährten
Imam Alis (a.). Er gehörte zu einem Stamm aus dem
Jemen,
dessen Oberhaupt er war, und er nahm den
Islam
zur Zeit des
Propheten
Muhammad (s.) an.
In der
Schlacht von Yarmuk gehörte er zu den herausragenden
Kämpfern, wobei das untere Lid seines Auges verletzt wurde.
Daher wurde er nach manchen Quellen "al-Aschtar"
(der Schielende) genannt, wobei die Herkunft der Bezeichnung
unklar bleibt.
Er tritt während des Ablebens von
Abu
Dharr in der Wüste
Rabadha in Erscheinung. Als
Abu
Dharr alleine mit seiner Frau und seiner Tochter in einem
Zelt in der Verbannung in der Wüste lebend im
Sterben lag,
erinnerte
Abu
Dharr seine Frau daran, dass
Prophet
Muhammad (s.) ihn darauf hingewiesen hatte, dass eine
Gruppe von
Gläubigen [mumin] zu seinem Begräbnis kommen würde. Die
Ehefrau war verwundert, da die Zeit der
Pilgerfahrt [hadsch] vorüber war und keine
Karawanen zu erwarten waren. Dennoch traf sie eine
Karawane, die von Malik al-Aschtar geleitet wurde. Sie waren
auf dem Weg vom
Irak
nach Medina,
um sich über die unrechtmäßige Behandlung durch den
eingesetzten trunksüchtigen Gouverneur
Walid ibn Akaba zu beschweren, einem Halbruder
Uthman ibn Affans. Sie erreichten
Abu
Dharr, als dieser im
Sterben lag.
Abu
Dharr beglückwünschte sie und teilte ihnen die
Überlieferung mit, dass sie bereits von
Prophet
Muhammad (s.) geehrt wurden. Sie begleiteten ihn bei
seinem
Sterben,
setzten ihn bei und reisten weiter nach
Medina.
In
Medina erbaten sie die Absetzung des Gouverneurs. Als
Uthman ibn Affan dieses verweigerte, gingen sie zu
Imam Ali (a.).
Imam Ali (a.) ging zu
Uthman ibn Affan und warnte ihn vor der Fehlentscheidung.
Daraufhin versprach
Uthman ibn Affan seinen Fehler zu korrigieren, und
Walid
zu ersetzen. Doch er hielt sein Versprechen nicht, denn
Marwan ibn al-Hakam hatte ihn wieder umgestimmt, was
letztendlich zum Aufstand gegen
Uthman ibn Affan führte.
Malik al-Aschtar und seine Gefährten blieben in
Medina an der Seite
Imam Alis (a.), und er war der erste außerhalb der
Ahl-ul-Bait (a.), der bei
Imam Alis (a.) Antritt zum
Kalifat
ihm den
Treueid schwor. Er gehörte zu der Eliteeinheit
Schurtat Chamis.
Als es zu Aufständen gegen
Imam Ali (a.) kam, angezettelt unter anderem durch
Muawiya
ibn Abu Sufyan und
Marwan ibn al-Hakam, sandte
Imam Ali (a.) zunächst
Imam Hasan (a.) und
Ammar ibn Yasir in Richtung
Kufa.
Die mussten sich dort der Propaganda von
Abu Musa al-Aschari erwehren, der gegen eine Unterstützung
von
Imam Ali (a.) und für angebliche Neutralität warb. Als
Imam Hasan (a.) und
Ammar ibn Yasir nicht zurückkamen, da sie unterwegs
aufgehalten worden waren, sandte
Imam Ali (a.) Malik al-Aschtar hinterher.
Malik al-Aschtar, der in
Kufa
gut bekannt war, brachte eine beträchtliche Zahl der
Bevölkerung hinter sich, attackierte den Gouverneurspalast und
besetzte ihn sogar kurzzeitig. In einer Rede in der
Moschee,
forderte er die Bevölkerung auf, sich hinter
Imam Ali (a.) zu vereinigen. So gelang es ihm 18.000
Soldaten aufzustellen.
Imam Hasan (a.) hatte unterwegs weitere 9.000 Soldaten
aufgestellt und beide Armeen eilten, um
Imam Ali (a.) in der
Kamelschlacht zu unterstützen.
Bei der Schlacht war Malik al-Aschtar der Anführer des
rechten Flügels. Nach dem Sieg in der Schlacht zog Malik
zusammen mit
Imam Ali (a.) nach
Kufa,
wo sich eines der berühmtesten Ereignisse seines Lebens
ereignete: Er war zwar berühmt und berüchtigt für seine
Kampfkunst, aber durch sein extrem bescheidenes Verhalten und
seine einfache Kleidung erkannte man ihn nicht immer. Als er
einmal über den Markt ging, wurde er von einem Marktverkäufer,
der ihn nicht erkannte und für einen Bettler hielt, rüde
behandelt. Nach manchen
Überlieferungen wurde Malik angespuckt, nach anderen mit
Steinen beworfen. Daraufhin
entfernte sich Malik. Der Händler, der von anderen darauf
aufmerksam gemacht wurde, wen er gerade angespuckt bzw. ihn
mit Steinen beworfen hatte, lief hinter ihm her, um sich zu
entschuldigen. Er folgte ihm in die
Moschee
und wartete, bis er zu Ende gebetet hatte. Anschließend
entschuldigte sich der Händler. Malik wies ihn darauf hin,
dass er extra nur für ihn in die
Moschee
gegangen war, um mit einem freiwilligen
Ritualgebet für ihn zu beten.
Malik al-Aschtar wurde später von
Imam Ali (a.) als Gouverneur von Mousal, Sindschar,
Nasibien, Hiet und Anat eingesetzt, den Nachbarregionen zu
Schaam,
die unter Kontrolle von
Muawiya
ibn Abu Sufyan standen.
Muawiya
akzeptierte die Absetzung nicht und stellte eine Armee auf.
Imam Ali (a.) stellte einen Gegenarmee auf und gab Malik
al-Aschtar das Kommando.
Auf dem Weg in Richtung
Schaam
kam ihnen eine Vorhut von
Muawiyas
Armee unter der Führung von
Abul-Awar al-Salmi entgegen und
man stieß in
Kirkesion [kirkisya] aufeinander. Nach einem ersten Gefecht kam es zu
einer Waffenstillstandsvereinbarung, um Friedensmöglichkeiten
auszuloten. Die Armee aus
Schaam
nutzte die Nacht für einen Überraschungsangriff, aber Malik und
seine Truppe konnten Widerstand leisten und schwächten die
Gegner.
Malik wollte weiteres Blutvergießen vermeiden und rief
Abul-Awar al-Salmi zum Zweikampf auf. Der aber weigerte sich.
Nach und nach traf auch die Hauptarmee von
Muawiya
ein und es kam zur
Schlacht von Siffin.
Dort waren die Kämpfer auf Seiten von
Imam Ali (a.) zunächst vom
Wasser
abgeschnitten, aber
Malik al-Aschtar erkämpfte zunächst einen Zugang und vertrieb
dann die gesamte Armee
Muawiyas
vom
Wasser. Dennoch erlaubten sie den Gegnern
Wasser zu holen.
Muawiya
wollte Malik al-Aschtar töten lassen und forderte seinen
Feldherrn
Amr ibn Aas auf, einen Zweikampf mit ihm durchzuführen, vor der
sich Letzterer aber drückte.
Auch in dieser Schlacht führte
Ammar ibn Yasir den linken Flügel und erzielt Erfolge.
Prophet
Muhammad (s.) hatte
Ammar einst mitgeteilt, dass er von verdorbenen Menschen
getötet werden würde.
Ammar fiel in dieser Schlacht.
Als Malik al-Aschtar auf dem rechten Kampfflügel fast
durchgebrochen war, ließ
Amr ibn Aas
Verse
aus dem
Heiligen Qur'an im Zentrum des Kampfgeschehens auf die
Speere seiner Kämpfer montieren. Das führte dazu, dass viele
schwachgläubige Soldaten auf Seiten
Imam Alis (a.) den Kampf unterließen und die im Zentrum
kämpfenden
Ahl-ul-Bait (a.) in Lebensgefahr gerieten. Malik
al-Aschtar musste seinen erfolgreichen Vorstoß abbrechen, um
Imam Ali (a.),
Imam Hasan (a.) und
Imam Husain (a.) zur Hilfe zu eilen.
Die
Schlacht von Siffin fand ein Ende mit der Vereinbarung zu einer Art Schiedsspruch, welche jeweils
ein Vertreter jeder Seite mit der anderen Seite aushandeln
sollte.
Muawiya ernannte
Amr
ibn Aas als seinen Vertreter.
Imam Ali (a.) wollte
Malik al-Aschtar als seinen Vertreter nominieren, aber
seine Anhänger rebellierten, weil sie fürchteten, dass
Malik al-Aschtar in seiner uneingeschränkten Treue zu
Imam Ali (a.) keinen Kompromiss eingehen würde und sie
inzwischen nicht mehr kämpfen wollten. Sie zwangen
Imam Ali (a.) dazu,
Abu Musa al-Aschari als seinen Vertreter zu benennen, was
zu einem Betrug führte.
Muawiya wollte im Anschluss auch
Ägypten kontrollieren und sandte eine große Armee dorthin. Der
Gouverneur von
Ägypten,
Muhammad ibn Abu Bakr, rief
Imam Ali (a.) um Hilfe.
Imam Ali (a.) sandte Malik al-Aschtar und stattete ihn mit
dem berühmtem
Regierungsauftrag Imam Alis (a.) an Malik al-Aschtar aus.
Muawiya beschloss Malik al-Aschtar vergiften zu lassen. Er
ließ einem alten Mann auf dem Weg einen vergifteten Honig
zukommen, den dieser als Geschenk und Ehrung Malik al-Aschtar
geben sollte. Manche Geschichtsschreiber gehen davon aus, dass
jener alte Mann gar nicht wusste, was er überreichte. Andere
behaupten, dass er von
Amr
ibn Aas für das Verbrechen gekauft wurde. Schon
bald erreichte Malik die Stadt
al-Qilzim und wurde von dem
alten Mann eingeladen. So wurde Malik 38
n.d.H. vergiftet.
Als
Muawiya vom erfolgreichen Mord hörte, sagte er: "Ali
ibn Abu Talib hatte zwei Hände. Die eine habe ich ihm in
Siffin
abgeschlagen, das war
Ammar ibn Yasir, und heute habe ich ihm die andere
abgeschlagen, das war Malik al-Aschtar."
Malik
al-Aschtar hatte zwei Söhne:
Ibrahim und
Ishaq.