Manuel II. von Byzanz
  Manuel II. von Byzanz

Aussprache:
arabisch:
مانويل الثاني
persisch:
مانوئل دوم
englisch: Manuell II.

27.6.1350 - 21.7.1425

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Manuel II. von Byzanz, der Manuel II. Palaiologos war 1391 bis 1425 Kaiser von Byzanz und residierte im damaligen Konstantinopel.

Er war mit der serbischen Prinzessin Helena Dragaš verheiratet und begann seine Karriere 1369 als Herrscher von Thessaloniki, das damals unter dem Schutz der Osmanen stand. Bei mehreren Feldzügen der Osmanen wurden die Truppen Manuels II. abgerufen und Manuel II. selbst hat sie angeführt. Dabei wurde unter anderem Philadelphia (das heutige Alaşehir in Anatolien) eingenommen. Westliche Historiker vermuten, dass diese Feldzüge für Manuel eine Art Demütigung gewesen sein müssen, da er gegen Byzanz kämpfen musste. Sein jeweils erfolgreicher Einsatz deutet aber darauf hin, dass er als eiskalter Machtmensch seine eigene Zukunft durch Ausschaltung von möglichen Konkurrenten vorbereitet hat.

Nach dem Tod der Herrschers von Konstantinopel Johannes V. im Februar 1391 übernahm er mit Billigung der Osmanen die Regierungsgeschäfte, da keine anderen adäquaten Personen verblieben waren. Seine neue Macht führte dazu, dass er sich von den Osmanen abgewandt hat, so dass es 1392 zum Bruch kam. In der Folge eroberten die Osmanen Thessaloniki und ab 1394 wurde Konstantinopel belagert. Der französisch-ungarischer Kreuzzug unter Führung des ungarischen Königs und später auch deutschen Kaisers Sigismund zur Entlastung der Byzantiner wurde 1396 n.Chr. bei Nikopolis zurückgeschlagen. Der als Kreuzzug von Nikopolis bekannt gewordene Kreuzzug war der letzte seiner Zeit.

Nach fünf Jahren Belagerung reiste Manuel nach Europa,  u.a. nach Venedig, Avignon, Paris und London führte, um auf die Gefahr der Bedrohung durch die Osmanen hinzuweisen. Die westlichen Kirchen standen aber gegenüber der Ostkirche sehr kritisch gegenüber. "Lieber den Turban des Sultans als die Tiara des Papstes" war damals in der Orthodoxen Kirche ein bekannter Spruch, der das gespaltene Verhältnis der Kirchen widerspiegelte.

Bayezits I. Eroberungen kamen durch den mongolischen Führer Tamerlan (Timur Lenk) zu einem abrupten Ende. In der Schlacht nahe Ankara wurde er im Juli 1402 von einer Übermacht der Elefanten angreifenden Truppe besiegt und von Tamerlan (Timur Lenk) gefangen genommen. Einige Monate später starb er in Gefangenschaft, angeblich durch Selbstmord. Danach waren die Osmanen mit Streitigkeiten am Hof bezüglich der Nachfolge beschäftigt, so dass die Belagerung Konstantinopels kein Thema war. Manuel kehrte bei Bekanntwerden der osmanischen Niederlage von Paris nach  Konstantinopel zurück und traf dort 1403 ein.

Ab 1413 war Mehmed I. der Gegenspieler von Manuel. Es wird beiden ein angeblich freundschaftliches Verhältnis nachgesagt, weshalb es zu dessen Lebzeiten keinen weiteren Druck auf Konstantinopel gegeben hat.

Mehmeds Sohn Murat II. begann nach seiner Thronbesteigung 1422 wiederum mit der Belagerung Konstantinopels. Erheblich geschwächt durch einen Schlaganfall überließ Manuel seinem Sohn Johannes VIII. Palaiologos Das Regieren.

In seiner Zeit, als er zusammen mit den Osmanen in die Feldzüge gezogen ist, stammen seine sogenannten theologischen Unterredungen mit einem persischen Gelehrten (einem Mudarris) der Osmanen. Aus seinem Dialog zitierte in der Regensburger Rede Papst Benedikt XVI. am 12. September 2006 folgendes verkürztes Zitat, das weltweit berühmt wurde:

„Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat, und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, dass er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten“.

Das Zitat des Papstes stieß in der Welt des Islam auf deutliche Ablehnung.

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