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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Das Mariengrab ist ein Wallfahrtsort im
Kidrontal und wird nach altkirchlicher Tradition als die
Grabstätte von
Maria (a.)
betrachtet.
Das angebliche Grab liegt am Fuße des
Ölberges, nahe bei der Kirche aller Nationen. Aber auch der
Ort
Meryemana beansprucht für sich, letzter Aufenthaltsort der
Maria (a.)
gewesen zu sein. An jenem Ort befindet sich allerdings kein
Grab, da von einer
Himmelfahrt [miradsch] der
Maria (a.)
ausgegangen wird.
Am Mariengrab im
Kidrontal wurde im 4. Jh. n.Chr. eine kleine Kirche
errichtet. Im Laufe der
Kreuzzüge wurde sie im 12. Jh. n.Chr. restauriert und
erweitert.
Sultan Saladins Truppen hingegen wird vorgeworfen, die
Kirche nach der Eroberung
Jerusalems teilweise zerstört zu haben. Die Krypta wurde
dabei verschont und ist bis heute erhalten geblieben.
Die heutige Kirche gehört der Griechisch-Orthodoxen und der
Armenisch-Apostolischen Kirche; die Syrisch-Orthodoxe Kirche, die
Koptisch-Orthodoxe Kirche und die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche dürfen
sie mitbenutzen. Über eine steile Treppe hinter der Fassade
steigt man zum Grab hinunter, in dem Maria einige Tage bis zu
ihrer Himmelfahrt gelegen haben soll. Zudem werden dort die
Gräber ihrer Eltern
Imran
(a.) und
Hanna
und ihres angeblichen Mannes Josef gezeigt.
Jährlich findet einige Tage vor dem Fest Mariä Himmelfahrt
(nach julianischem Kalender) eine Prozession mit dem "Leichnam
Marias" von der Stadt zum Grab statt. Neben dem Eingang zur
Kirche befindet sich der Eingang zur Verrats-Grotte der
Katholiken, in der die Festnahme
Jesus
(a.) geschehen sein soll.
Einer
Jerusalemer Tradition zu Folge, soll
Maria (a.)
am Berg Zion im Kreise der Jünger gestorben sein. Daran
erinnert die römisch-katholische Dormitio-Kirche.

Foto:
Jakob August Lorent 1864