Mauretanien
Mauretanien

Aussprache: mauritaaniyaa
arabisch:
موريتانيا
persisch:
موریتانی
englisch: Mauritania

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Mauretanien ist ein Land im nordwestlichen Afrika, am Atlantik gelegen. Er grenzt im Nordosten an Algerien, im Osten und Südosten an Mali, im Südwesten an Senegal, im Westen an den Atlantik sowie im Norden an Westsahara. Die Einwohnerzahl ist aufgelistet unter Islamische Weltgemeinschaft [ummah]. Die Bevölkerung besteht fast ausschließlich aus Muslimen, wobei die Rechtsschule der Malikiten stark vertreten ist.

Früheste Nachweise einer Besiedlung durch nomadische Berber und schwarzafrikanische Völker finden sich schon um 10.000 v. Chr. Die Römer nannten ihre eroberten Provinzen in Nordafrika nach dem saharischen Stamm der Mauren Mauretania Tingitana (heute nördliches Marokko) und Mauretania Caesariensis (heute nördliches Algerien).

Die Annahme des Islam erstreckte sich in der Region über einen langen Zeitraum vom 7. Jh. n.Chr. bis zum 11. Jh. . Selbst wenn die Oberschicht bzw. Herrscher mit ihren Familien den Islam annahmen, war damit nicht die Ausbreitung des Islam bei allen Untergebenen gegeben, die teilweise ihre vorislamischen Riten beibehielten.

Die Stadt Chinguetty galt lange als das religiöse Zentrum des ganzen Gebietes und war der Treffpunkt der Pilger auf ihrem Weg nach Mekka.

Zu Beginn des 11. Jh. gründeten Mauren, die den Islam angenommen hatten, das Almoraviden-Reich, das sich in seiner Glanzzeit im 11. und 12. Jh. auch das Reich von Gana einverleibte und bis zum Ebro in Spanien reichte. Dieses Reich brach 1147 zusammen; der Norden Mauretaniens blieb lose mit Marokko verbunden, der Süden mit Mali.

Da die Küste des Landes schlecht zugänglich war und die Kolonialmächte über Jahrhunderte keine Kunde von den vorhandenen Bodenschätzen hatten, zeigten sie bis Ende des 19. Jahrhunderts kaum Interesse an Mauretanien. An der Wende zum 20 Jh. begannen die Franzosen von Süden her mit der Unterwerfung des Landes, das für sie vor allem strategische Bedeutung als Bindeglied zwischen west- und nordafrikanischen Besitzungen hatte. 1904 wurde das Gebiet französisches Territorium im Rahmen Französisch-Westafrikas (AOF), 1920 französische Kolonie, doch gelang es den Franzosen erst 1934 letzte Aufstände im Norden zu unterdrücken. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Mauretanien im Rahmen der französischen Entkolonialisierungspolitik Überseeprovinz und damit Mitglied der Union Francaise. Die ersten Wahlen fanden 1957 statt. Am 28. November (Nationalfeiertag) 1960 erhielt das Land seine Unabhängigkeit. Die linealartig gezogenen Grenzen zeugen von der Kolonialen Vergangenheit.

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