.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Die MV Mavi Marmara ist ein Passagierschiff, das im Mai 2010
in internationalen Gewässern durch die israelische Armee
geentert wurde, wobei mehrere Schiffsinsassen ermordet wurden.
Der Name des Schiffes bedeutet im Türkischen (Blaues
Marmarameer). Es wurde in der Bauwerft Türkiye Gemi Sanayii
A.Ş. Goldenes Horn in
Istanbul gebaut und 1994 in den Dienst gestellt. Das
Schiff ist 93,00 m lang und hat eine Breite von 15,80 m bei
einem Tiefgang von max. 5,70 m.
Zwei Dieselmotoren mit einer Leistung von 4.000
kW sollen mit einem Propeller 4142 BRZ bei einer
Höchstgeschwindigkeit von 16,8 kn (31 km/h) bewegen. Die
zugelassene Passagierzahl ist 1080 Personen. Es wurde zunächst
als Fährschiff im Marmarameer eingesetzt. Ab 12. April 2007
gehörte es der Istanbuler Gesellschaft İstanbul Deniz
Otobüsleri A.Ş.. Vom Februar 2009 bis April 2010 gehörte es
der Stadt IIstanbul.
Im April 2010 wurde das Passagierschiff an die türkische
Organisation İnsan Hak ve Hürriyetleri ve İnsani Yardım Vakfı
(IHH) verkauft und am 1. Mai 2010 unter komorische Flagge
eingetragen. Der Kauf erfolgte speziell für die Fahrt nach
Gaza um mit humanitären Gütern die Totalblockade der
zionistischen Besatzer zumindest symbolisch zu durchbrechen.
Im Mai 2010 wurde ein internationaler Konvoi von sechs
Schiffen, beladen mit rund 10.000 Tonnen Hilfsgütern und fast
700 Teilnehmern verteilt auf verschiedene Schiffe organisiert.
In der Mavi Marmara reisten 581 Aktivisten.
Am 31. Mai 2010, auf der Route nach Gaza, wurde die Mavi
Marmara von der israelischen Marine in internationalen
Gewässern gewaltsam geentert, wobei neun Aktivisten ermordet
(darunter ein türkischstämmiger US-Bürger) und über vierzig
Aktivisten verletzt wurden. Obowhl ISrael damit auch einen
US-Bürger auf Internatianalen GEwässern ermordet haben, haben
die USA nie dagegen protestiert.
Unter den Mitreisenden waren die Bundestagsabgeordneten der
Partei "Die Linke" Annette Groth und Inge Höger, der
Völkerrechtler Norman Paech, der stellvertretende Chef der
IPPNW in Deutschland Matthias Jochheim und
Kenneth O'Keefe. Die irische
Friedensnobelpreisträgerin Mairead Corrigan fuhr an Bord der
zum Konvoi gehörenden „Rachel Corrie“.
Obwohl das Massaker kaum zu leugnen war, versuchte Israel
mit Hilfe der in der
Westliche Welt basierten Massenmedien die Verantwortung
Israels herunterzureden. Eine Obduktion durch türkische
Pathologen ergab, dass eine Person von fünf Schüssen aus einer
Distanz von weniger als 45 cm getroffen worden war, davon je
einmal ins Gesicht, in den Hinterkopf und den Rücken und
zweimal ins Bein. Fünf der neun Todesopfer seien entweder in
den Hinterkopf oder in den Rücken geschossen worden, ein
Schuss sei aus höchstens 14 cm Entfernung abgefeuert worden.
Weitere 48 Aktivisten wurden ebenfalls durch Schüsse verletzt.
Das israelische Militär entführte die Schiffe in den Hafen
von Aschdod, machte die Maschinen von fünf Schiffen
unbrauchbar und inhaftierte dort viele der zuvor auf Deck
gefesselten Aktivisten. Am 1. Juni wurden die Aktivisten in
ihre Heimatländer abgeschoben.
Der Bundestagsabgeordnete und ehemalige Richter am
Bundesgerichtshof Wolfgang Nešković (Die Linke) hielt den
Anfangsverdacht eines Kriegsverbrechens für gegeben. Seiner
Auffassung nach müsse die Bundesanwaltschaft Ermittlungen
einleiten, was diese aber nicht tat, zumal noch nie gegen die
Verbrechen Israels in Deutschland ermittelt wurde.
Am 22. März 2013 entschuldigte sich Israels
Ministerpräsident Netanjahu bei der
Türkei für den Tod der
neun türkischen Aktivisten. 2015 wurden
Entschädigungszahlungen in Millionenhöhe vereinbart.
