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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Merkez Efendi war eine verehrte Persönlichkeit der
Mystik [tasawwuf]
Anfang des 16. Jh. n.Chr. in
Istanbul.
Sein eigentlicher Name ist Musa ibn Mustafa
und sein Titel Muslihuddin. Er ist 1463 n.Chr. im Dorf
Sarhanli bei Denizli unter der Herrschaft der
Osmanen geboren. Breits in der Grundschulausbildung in
seinem Heimatort wurden seine außergewöhnlichen
Lernfähigkeiten deutlich. Daher wurde er zur höhere Ausbildung
nach
Bursa und
Istanbul entsandt. Nebenbei hat er auch das
Bauingenieurwesen gelernt und zeitweise darin gearbeitet.
Ab 1512 n.Chr. reiste er nach
Bursa,
Karaman und Amasya und gelangte dort in intensiven Kontakt zum
Halveti-Orden. Zurück in
Istanbul schloss er sich dem Leiter der Etmyemez
Tekke
namens Scheich Mirza Baba an und heiratete mit dessen Tochter
Hatice Hanim. Später soll er durch einen Traum angeregt selbst
in den
Halveti-Orden eingetreten sein, wozu auch ein neuer Lehrer
Sünbül Efendi beigetragen hat. Auch mit dessen Tochter Rahime
Hatun heiratete und übernahm in Aksaray eine
Tekke.
Ihm werden auch einige Heilungswunder, selbst in der
Sultansfamilie nachgesagt.
Als sein Lehrer Sünbül Efendi 1529 verstarb, kam er zurück
nach
Istanbul und trat dessen Nachfolge an. In der Nähe des
Topkapi beim Mevlanakapi (außerhalb der Mauern) ließ er einen Brunnen graben und baute dort eine
Tekke
und den
Merkez Efendi Hamam.
Über seine eigenen Nachfolgesuche gibt es eine Legende, die
Prof. Annemarie Schimmel auch ins Deutsche übertragen hat.
Demnach hat Merkez Efendi alle seine Schüler mit der Aufgabe
ausgesandt, den schönsten Blumenstrauß zu bringen. Einer nach
dem anderen kam mit einem wunderbaren Blumenstrauß zurück. Nur
der letzte hatte eine völlig verdorrte Blume in der Hand.
Befragt nach dem Grund sagte er, dass er alle Blumen bei der
Lobpreisverlesung [dhikr] gesehen hat und nicht stören
wollte. Diese in seiner Hand habe seine
Lobpreisverlesung [dhikr] beendet, so dass er sie
mitnehmen konnte. Demnach soll jener Schüler zum Nachfolger
ernannt worden sein.
Er starb 1551 n.Chr. Sein
Ritualgebet für Verstorbene wurde von
Scheichülislam Ebüssuud Efendi verrichtet. Er wurde
unmittelbar bei seiner
Tekke
beigesetzt, wo sofort darauf ein Schrein über dem Grab gebaut
wurde und daneben die nach ihm benannte Merkez Efendi Moschee.
Der übersichtliche Baukomplex beinhaltet neben einer
Moschee
und dem Schrein auch einen
Friedhof sowie Wohngebäude für die
Derwische, eine Badeanstalt (Hamam) und weitere
Infrastrukturgebäude, wovon allerdings wenig übrig geblieben
ist. Im Schrein selbst befinden sich neben dem Grab von Merkez
Efendi, seinen Ehefrauen und Nachfolgern insgesamt 15 Gräber.
Um den Komplex herum sind historische und neuere Friedhöfe
angeordnet. In unmittelbarer Nähe zu Merkez Efendi befindet
sich der kleine
Kenan Rifai Schrein. Daneben befindet sich aus der kuriose
Grabstein von
Hamdiye Yazgan. Am Rand des Geländes befindet sich der
Merkez Efendi Brunnen. In unmittelbarer Nachbarschaft ist
der
Merkez Efendi Friedhof.
Nach Merkze Efendi benannte Moscheen gibt es in Deutschland
in Völklingen und Bamberg.
In unmittelbarer Nähe befindet sich die
Abdülbaki Pascha Bibliothek .