.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Meryemana (Mutter Maria) ist ein Ort in der Nähe von
Ephesus von dem angenommen wird, dass sich dort die letzte
von Maria
(a.) bewohnte Wohnung befunden hat. Mit dem Zusatz "evi",
also "Maryam Ana Evi" (das Haus der Mutter Maria) wird auf
diesen Zusammenhang verwiesen.
Es ist umstritten, ob es sich
wirklich um das Abschiedshaus Marias handelt. Die zuweilen
gemachte Angabe "Sterbehaus" widerspricht aber der Maria
Himmelfahrt und der Tatsache, dass es kein Grab von ihr gibt.
Der nach ihr benannte Ort liegt nahe der antiken Stadt
Ephesus
bei Izmir. Das Haus liegt etwa 7 km von
Seltschuk (Selçuk) entfernt südlich des Nachtigallenberges (Bülbül Dagı)
in 380 m Höhe auf dem Westabhang des Berges Ala Dağı. Unterhalb des mehrfach
restaurierten und inzwischen in eine Kapelle gewandelten
Wohnhauses entspringt eine Quelle.
Die Annahme des Ortes als Pilgerstätte sowohl für
Christen als auch
Muslime
geht zurück auf angebliche Visionen von Anna Katharina
Emmerick über die letzte Wohnstätte, die bereits in den
Schriften von Clemens Brentano zu finden war. Er erzählt, der
Apostel Johannes sei mit Maria
(a.) nach
Ephesus gezogen und habe mit ihr ein Haus eingerichtet,
von dem aus man auf das Meer sehe, was in Meryemana gegeben
ist. Hier sei Maria auch begraben worden und man werde das
Grab eines Tages finden.
Nach ihren Hinweisen
sandte der Superior der Lazaristen in Smyrna 1891 eine
Kommission nach
Ephesus, die dort tatsächlich eine Hausruine
ganz nach der visionären Beschreibung fand. Die in der Nähe
befindlichen Ruinen der
Marienkirche (Konzilkirche) in Izmir wurden als
zusätzlicher Beweis gewertet. In der Nähe befindet sich auch
die
Siebenschläferhöhle in Ephesus.
1896 n.Chr. erklärte Papst Leo XIII. Mariens Haus zum
Wallfahrtsort. Seither werden jährlich Wallfahrten
organisiert. Papst Paul VI. besuchte das Haus am 26. Juli
1967 und bestätigte seine Echtheit. Papst Johannes Paul II.
besuchte es am 30. November 1979, Papst Benedikt XVI. am 29.
November 2006. Jedes Jahr findet dort zu Maria Himmelfahrt am
15. August ein Gedenkgottesdienst statt, an dem auch
Muslime
teilnehmen. Das gesamte Gelände ist parkähnlich gestaltet und
mit Schautafeln in sehr vielen Sprachen und Schaufenstern
geschmückt.
Nach 1950 baute die türkische Tourismusbehörde
eine asphaltierte Zufahrtsstraße zu dem Heiligtum.
Gleichzeitig wurde das Marienhaus selbst restauriert bzw.
teilweise rekonstruiert auf den erhaltenen Grundmauern. 1955
wird das Heiligtum von einer privaten Vereinigung aus den USA
(The American Society of Ephesus) verwaltet und betrieben. Es
gibt ein Quellwasser, welches von den Wallfahrern getrunken
und mitgenommen wird.
Im Ruinenfeld von Ephesos befinden sich gut erhaltene Reste
der ersten bekannten Marienkirche. Auf der Zufahrtstraße zu
Meryemana befindet sich die
Marienstatue Ephesus.