Johann David Michaelis
Johann David Michaelis

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27.3.1717 - 22.8.1791

Zeichnung: 1790 n.Chr.

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Johann David Michaelis war ein deutscher Theologe und Orientalist im 18. Jh. n.Chr. Er wird als einer der Vorläufer der empirischen Sozialforschung bezeichnet.

Johann David ist am 27. Februar 1717 in Halle als  Sohn des Theologen und Orientalisten Christian Benedikt Michaelis  geboren. Seine Mutter hieß Dorothea Hedwig Michaelis (1692–1736).

Ab 1733 studierte Michaelis an der Universität Halle zunächst Medizin. Er nahm aber auch an mathematische und historische Vorlesungen teil. Später wendete er sich orientalischen Sprachen und der Theologie zu.

Im Jahr 1739 wurde er promoviert mit einer Arbeit über das Alter von hebräischen Vokalzeichen. Von da an hielt er auch Vorlesungen. Ab 1746 war er außerordentlicher und ab 1750 ordentlicher Professor für Orientalistik an der Universität Göttingen. Er beschäftigte sich intensiv mit dem Montesquieu angelehntes Mosaisches Recht und machte sich einen Namen als Aufklärungstheologe.

Im Jahr 1753 ergriff er die Initiative zu einer Expedition in den Orient, um den Wahrheitsgehalt der biblischen Erzählungen zu verifizieren. Dafür sammelte er Fragen von Wissenschaftlern aus ganz Europa. Zu diesem Zweck entwarf er einen Fragebogen. Der Fragebogen gilt als stark religionssoziologisch, wodurch er zu einem Vorläufer der empirischen Sozialforschung stilisiert worden ist.

Die Idee der Reise in den Orient fand zunächst keine Finanzierung. Erst  1761 konnten seine Ideen verwirklicht werden, als eine vom dänischen König Friedrich V. finanzierte Forschergruppe die Reise antrat. Die Reise endete dramatisch. Von der Reise kehrte 1767 als einziger Überlebender der Kartograph Niebuhr zurück. Er veröffentlichte 1774 eine Beschreibung von Arabien. Michaelis selbst hatte nicht an der Reise teilgenommen.

Im Jahre 1764 erwarb Michaelis das als „Londonschänke“ bekannte Gasthaus gegenüber der Universität in Göttingen. Das Gebäude wurde im 20. Jh. n.Chr. in Michaelishaus umbenannt. Es wurde von der Universität für bis zum Jahre 2006 als Institutsgebäude hauptsächlich für orientalistische Fächer genutzt.

Johann David Michaelis war zweimal verheiratet und hatte insgesamt zehn Kinder. Viele seiner Nachkommen haben Karriere gemacht.

Johann David Michaelis erhielt viele Auszeichnungen und wurde 1761 zum Hofrat ernannt. Er starb am 22. August 1791 in Göttingen.

Zu seinen Werken zählen unter anderem:

bulletCurae in versionem Syriacam actuum apostolicorum, Göttingen 1755
bulletHebräische Grammatik. Nebst einem Anhange von gründlicher Erkenntniß derselben, 2. Aufl., Halle 1768
bulletArabische Grammatik: abgekürzt, vollständiger und leichter gemacht, Göttingen 1771
bulletOrientalische und exegetische Bibliothek (23 Bde., Göttingen 1781–1785)
bulletMosaisches Recht. 2. Aufl., Reutlingen: Grözinger, 1793 – ein frühes und bedeutendes Zeugnis des Einflusses von Montesquieus L'esprit de lois von 1748.

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