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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Johann David Michaelis war ein deutscher Theologe und
Orientalist im 18. Jh. n.Chr. Er wird als einer der Vorläufer
der empirischen Sozialforschung bezeichnet.
Johann David ist am 27. Februar 1717 in Halle als
Sohn des Theologen und Orientalisten Christian Benedikt
Michaelis geboren. Seine Mutter hieß Dorothea Hedwig
Michaelis (1692–1736).
Ab 1733 studierte Michaelis an der Universität Halle
zunächst Medizin. Er nahm aber auch an mathematische und
historische Vorlesungen teil. Später wendete er sich
orientalischen Sprachen und der Theologie zu.
Im Jahr 1739 wurde er promoviert mit einer Arbeit über das
Alter von hebräischen Vokalzeichen. Von da an hielt er auch
Vorlesungen. Ab 1746 war er außerordentlicher und ab 1750
ordentlicher Professor für Orientalistik an der Universität
Göttingen. Er beschäftigte sich intensiv mit dem Montesquieu
angelehntes Mosaisches Recht und machte sich einen Namen als
Aufklärungstheologe.
Im Jahr 1753 ergriff er die Initiative zu einer Expedition
in den
Orient, um den Wahrheitsgehalt der biblischen Erzählungen
zu verifizieren. Dafür sammelte er Fragen von Wissenschaftlern
aus ganz Europa. Zu diesem Zweck entwarf er einen Fragebogen.
Der Fragebogen gilt als stark religionssoziologisch, wodurch
er zu einem Vorläufer der empirischen Sozialforschung
stilisiert worden ist.
Die Idee der Reise in den
Orient
fand zunächst keine Finanzierung. Erst 1761 konnten
seine Ideen verwirklicht werden, als eine vom dänischen König
Friedrich V. finanzierte Forschergruppe die Reise antrat. Die
Reise endete dramatisch. Von der Reise kehrte 1767 als
einziger Überlebender der Kartograph Niebuhr zurück. Er
veröffentlichte 1774 eine Beschreibung von Arabien. Michaelis
selbst hatte nicht an der Reise teilgenommen.
Im Jahre 1764 erwarb Michaelis das als „Londonschänke“
bekannte Gasthaus gegenüber der Universität in Göttingen. Das
Gebäude wurde im 20. Jh. n.Chr. in Michaelishaus umbenannt. Es
wurde von der Universität für bis zum Jahre 2006 als
Institutsgebäude hauptsächlich für orientalistische Fächer
genutzt.
Johann David Michaelis war zweimal verheiratet und hatte
insgesamt zehn Kinder. Viele seiner Nachkommen haben Karriere
gemacht.
Johann David Michaelis erhielt viele Auszeichnungen und
wurde 1761 zum Hofrat ernannt. Er starb am 22. August 1791 in
Göttingen.
Zu seinen Werken zählen unter anderem:
 | Curae in versionem Syriacam actuum apostolicorum,
Göttingen 1755 |
 | Hebräische Grammatik. Nebst einem Anhange von
gründlicher Erkenntniß derselben, 2. Aufl., Halle 1768 |
 | Arabische Grammatik: abgekürzt, vollständiger und
leichter gemacht, Göttingen 1771 |
 | Orientalische und exegetische Bibliothek (23 Bde.,
Göttingen 1781–1785) |
 | Mosaisches Recht. 2. Aufl., Reutlingen: Grözinger, 1793
– ein frühes und bedeutendes Zeugnis des Einflusses von
Montesquieus L'esprit de lois von 1748. |