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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Millennium Challenge 2002 war das zu seiner Zeit größte
militärische Manöver, welches die USA gegen den fiktiven Feind
Islamische Republik Iran jemals durchgeführt hat.
Unter dem Kürzel MC02 sollte getarnt als Abwehrmaßnahme die
Wirkung der nach den Terroranschlägen am 11. September 2001
implementierten netzwerkzentrierten Kriegsführung (Network-Centric
Warfare) erprobt werden.
Das Manöver, das sowohl aus Übungen mit Soldaten als auch
aus virtuellen Teilen bestand, wurde zwischen dem 24. Juli und
dem 15. August 2002 durchgeführt und soll ca. 250 Mio.
US-Dollar gekostet haben. Für das Kommando der "feindlichen
Truppen", deren Merkmale allesamt auf die Truppen der
Islamischen Republik Iran hindeuteten, wurde der
pensionierte Generalleutnant Paul K. Van Riper des US Marine
Corps reaktiviert. Als Operationsgebiet wurde ein Gebiet
definiert, das dem Persischen Golf glich. Auch
Kommentatoren der
Westlichen Welt beschrieben die Übung als Invasionsübung
gegen die
Islamische Republik Iran. Allerdings wurden die Ergebnisse
der Übung in der
Westlichen Welt nicht weiter beschrieben, da das Ergebnis
für die Invasoren ein Fiasko war.
Generalleutnant Van Riper durchkreuzte die
High-Tech-Kriegsführung der USA unter anderem dadurch, dass
Befehle an die Front konventionell mit Kraftradmeldern
übermitteln ließ, worauf die US-Armee nicht vorbereitet war
und daher im Dunkeln tappte. Zudem ließ Van Riper alle ihm zur
Verfügung stehende kleine Fischerboote und Patrouillenboote
mit Sprengstoff zu schwimmenden Bomben umrüsten. Durch eine
geschickte Koordination seiner Maßnahmen mit den technisch
unterlegenen militärischen Einheiten, die ihm zur Verfügung
standen, gelang es ihm innerhalb kürzester Zeit etwa zwei
Drittel der Angreifer, darunter auch ein Flugzeugträger zu
versenken. Gemäß der Simulation hätten die USA im Ernstfall
bis zu 20.000 Soldaten verloren.
Da das Ergebnis für das US-Verteidigungsministerium eine
Katastrophe war, wurde das Manöver abgebrochen und neu
gestartet. Dieses Mal wurde Van Riper befehligt, keine
überraschenden Momente in seine Kriegsführung einfließen zu
lassen. General Van Riper protestierte gegen diesen den
Verlauf einseitig und unrealistisch beeinflussenden Eingriff
und trat daher als Oberkommandierender seiner Truppen zurück.
Später verglich Van Riper die Maßnahmen des
Verteidigungsministeriums mit der völlig fehlgeschlagenen
Analysen beim Vietnamkrieg. Während die damaligen
Computeranalysen zu dem Schluss kamen, dass die USA den Krieg
in Vietnam gewinnen würden, wussten die Soldaten an der Front,
dass sie den Krieg bereits verloren hatten.