Mimar Kemaleddin
Mimar Kemaleddin

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1870 - 1927 n.Chr.

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Mimar Kemaleddin bzw. Architekt Kemaleddin, dessen eigentlicher Name Mahmut Kemaleddin war, gilt als bedeutender Architekt der letzten Phase der Herrschaft der Osmanen und der Anfangsphase der neuen Republik Türkei.

Er ist 1870 n.Chr. in Adschibadem (Acıbadem) einem Stadtteil im asiatischen Teil von Istanbul als Sohn eines Marineoffiziers geboren. Während sein Vater einen Dienst auf Kreta (türkisch: Girit) leistete, lernte der Sohn in der mitgereisten Familie Französisch und Arabisch. 1882 zog seine Familie wieder nach Istanbul. Er hatte inzwischen die Grundschulausbildung beendet. Nach der höhere Schulausbildung besuchte er die Ingenieursschule (Mühendishane-i Berri Humayün) und schloss diese 1891 als Jahrgangsbester ab.

Bereits als Schüler fiel er dem deutschen Architekten und Professoren August Jasmund auf, der ihn zu seinem Assistenten machte. In den vier Jahren, die Kemaleddin bei Prof. Jachmund war, formte sich sein Stil und er entwickelte ausgehend aus der Tradition der Osmanen einen eigenen Stil. Nebenbei lernte er auch beim österreichischen Ingenieur Philipp Forchheimer und dem deutschen Architekten Kos. Am 8.1.1895 sandte ihn Abdülhamid II. für zwei Jahre an die Technische Universität Berlin. Nach Ablauf seines Stipendiums blieb er weitere zwei Jahre in Berlin und arbeitete in verschiedenen Architektenbüros.

Sein Lehrer Jasmund wurde durch die deutsche Regierung beauftragt die Architektur der Osmanen zu untersuchen. Währenddessen beauftragte Abdülhamid II. Prof. Jachmund, den Bahnhof Sirkeci als die Endstation des Orient-Express zu entwerfen. In jener Zeit war Mimar Kemaleddin damit beschäftigt, den Bahnhof von Plowdiw in Bulgarien zu entwerfen. Die Ähnlichkeiten beider Bauten ist unverkennbar.

Zu den weiteren Bauten Mimar Kemaleddins gehören in Bursa, Istanbul, Edirne und Ankara:

bulletAnkara Evkaf Appartements (er starb während des Baus)
bulletTschamlidscha Mädchen Gymnasium (Çamlıca Kız Lisesi)
bulletBostanci Moschee
bulletBebek Moschee
bulletYeschilköy Moschee (Yeşilköy Camii)
bulletBeyoğlu Kamer Hatun Moschee
bulletReschadiye Schule (Reşadiye Mektebi - heute: Eyüp Ortaokulu)
bulletSultan Reschad Schrein
bulletGazi Osman Pascha Schrein
bulletMahmut Şevket Paşa Schrein
bulletAhmet Cevat Paşa Schrein
bulletAli Rıza Paşa Schrein
bulletHüsnü Paşa Schrein
bulletFethiye Moschee
bulletBibliothek der Wirtschafts-Fakultät der Istanbuler Universität
bulletEdirne Bahnhof

Zudem hat er die Restaurationsarbeiten an der Al-Aqsa-Moschee betreut (1922-1926).

Er starb am 12. Juli 1927 im Stadtteil Ulus in Ankara und wurde nach Istanbul überführt. Dort wurde er im Garten der Bayezid-Moschee beigesetzt.

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