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Die Minai-Kermaik ist eine seit dem 12. Jh. n.Chr. mit einer
bestimmten Technik hergestellte Keramik.
Aufbauend auf der
Keramik-Herstellung der
Seldschuken wurde ab dem 12. Jh. n.Chr. ein
Herstellungsverfahren entwickelte, die Minai-Technik (persisch
für "Email" bzw. "Schmelzfarbe") genannt wurde. Sie ist auch
unter dem Begriff "Haft Rang" (sieben Farben) bekannt. Dabei
wurde zunächst die Farbe auf den Ton aufgebracht, anschließend
alkalisch glasiert und fixiert. Das handwerkliche Produkt
wurde bei sehr hoher Temperatur von teilweise über 1000 °C
mehrfach gebrannt. Das Verfahren ermöglichte eine verbesserte
Abgrenzung der Farben und damit klareren Kontrast. Die Technik
wurde zur Herstellung sehr detaillierter und farbenfroher,
miniaturartiger Darstellungen genutzt, wobei Figuren durchaus
dargestellt wurden.
Kaschan und
Ray
galten damals als Zentren der persischen Keramikherstellung.
Die Technik wurde im Zuge des Mongolensturmes zerstört und
später nicht wieder aufgenommen. Ein besonders schönes
Exemplar eines Schälchens aus dem ende des 12. Jh. n.Chr. ist
im
Staatliches Museum für Völkerkunde München ausgestellt
(siehe Foto unten). Es wird vermutet, dass es sich um die
Darstellung einer musiktherapeutischen Sitzung handelt, die
damals durchaus üblich war. Ein Lautespieler und sein
Begleiter, der möglicherweise mit den Händen klatscht,
versucht den am Boden liegenden, fragil gezeichneten Kranken
zu heilen. Das Schälchen stammt aus dem
Iran.

Foto: Yavuz Özoguz 2014