.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Der Mordanschlag von Solingen, auch bekannt als Brandanschlag
von Solingen war ein Verbrechen, dem fünf
Muslime zum Opfer gefallen sind.
Der Anschlag wurde in der nordrhein-westfälischen Stadt
Solingen am frühen Morgen des 29. Mai 1993 wenige Monate nach
dem
Mordanschlag von Mölln verübt. Die Täter sollen eine
rechtsextremen Hintergrund haben.
Bei dem Anschlag wurden fünf Menschen ermordet, weitere 17
erlitten zum Teil bleibende Verletzungen. Die Ermordeen waren
Gürsün İnce (27) und Saime Genç (4) erlagen ihren
Verletzungen nach einem Rettungssprung aus dem Fenster. Ein
sechs Monate alter Säugling, ein dreijähriges Kind und der 15
Jahre alte Bekir Genç wurden mit lebensgefährlichen
Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Bekir Genç erlitt
schwerste Verbrennungen und unterzog sich seit dem Anschlag
insgesamt 30 Operationen und Hauttransplantationen. 14 weitere
Familienmitglieder erlitten zum Teil lebensgefährliche
Verletzungen.
Die fünf Opfer des Brandanschlags wurden in ihrer Heimat
nahe Taşova in der
Türkei beigesetzt. An der Trauerfeier nahmen zahlreiche
türkische Regierungsmitglieder teil sowie Bundesaußenminister
Klaus Kinkel als Vertreter der Bundesrepublik Deutschland.
Insgesamt vier Personen beschafften sich Benzin und drangen in
den Hausflur der Familie Genç ein. Dort übergossen sie eine
Truhe mit Benzin, formten eine Zeitung zu einer Fackel und
zündeten den Brandsatz an. Nach 127 Verhandlungstagen wurden
alle vier Angeklagten am 13. Oktober 1995 vor dem
Oberlandesgericht Düsseldorf zu langjährigen Haft- oder
Jugendstrafen verurteilt. Inzwischen sind alle vier aus der
Haft entlassen worden, zwei von ihnen vorzeitig wegen guter
Führung.
In der Folge der Taten gab es zahlreiche, teil gewalttätige
Demonstrationen mit verschiedenen Hintergründen. Das Haus in
der Unteren Wernerstraße Nr. 81 existiert nicht mehr. Nur ein
Gedenkstein erinnert an die Tat mit der Inschrift „An dieser
Stelle starben als Opfer eines rassistischen Brandanschlags
Gürsün Ince, Hatice Genç, Gülüstan Öztürk, Hülya Genç und
Saime Genç“. 1998 hat die Stadt gemeinsam mit dem Verein „SOS
Rassismus“ Terrassen angelegt und darauf auf Wunsch der
Familie Genç fünf junge Kastanien gepflanzt.
In Frankfurt am Main wurde in Gedenken an die Ermordeten
Hülya-Platz nach Hülya Genç benannt.
Die Bürger der Stadt organisierten das
Mahnmahl zum Mordanschlag von Solingen.
Im September 2012 wurde in der Solinger Innenstadt ein
Platz in direkter Nachbarschaft des Solinger Rathauses nach
der Heimatstadt der Familie Genç
Mercimek-Platz benannt.