Mulla Sadra
Mulla Sadra

Aussprache: mulla sadraa
arabisch:
persisch:
ملاصدرای شیراز
englisch: Mulla Sadra

980 - 1050 n.d.H.
1571 - 1640 n.Chr.

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Sadr al-Din Muhammad ibn Ibrahim ibn Yahya al-Qawami al-Schirazi Sadr al-Muta'allihin, bekannt als Mulla Sadra (oft auch Molla Sadra geschrieben) war ein großer islamischer Gelehrter und Philosoph an der Jahrhundertwende zum 17. Jh. n.Chr.

Er ist 980 n.d.H. (1571 n.Chr) in Schiraz als Sohn von Hadsch Ibrahim Qavami geboren, der ein Mitarbeiter der Herrscherfamilie der Stadt war. Ibrahim Qavami blieb sehr lange ohne Kind und als er endlich Vater wurde, nannte er seinen Sohn "Muhammad".

Mulla Sadr studierte zunächst in Isfahan unter Lehrern wie Mir Damad and Scheich Baha al-Din al-Amili, and Scheich Baha'i bis er nach Kahak, einem Ort bei Qum zog, wo sich heute noch das Mulla Sadra Haus befindet. Hier vollendete er sein erstes Werk "Die vier Reisen". Später wurde er vom Gouverneur der Provinz "Fars" gebeten nach Schiraz zurückzukehren, wo er dann bis zum Ende seines Lebens lehrte. Zu seinen weiteren Werken gehören u.a.: "Die Erläuterung der Prinzipien des Kafi", "Buch der Weisungen" [al-hidaya], "Die Weisheit der Thronschaft" [al-hikma al-Arschiyya], "Eröffnung des Verborgenen" [mafatih al-ghaib] und Asfar (Die transzendente Philosophie der vier Reisen des Intellekts). letzteres ist ein Europa eher unbekannt, da es keine Übersetzung in eine europäische Sprache gibt.

Es heißt, dass Mulla Sadra in seinen Lehren stark beeinflusst war von Sokrates, Plato, Aristoteles, Avicenna [ibn sina] und Nasir al-din al-Tusi. Er ordnete die Gedanken der verschiedenen Richtungen und versuchte sie unter eine gemeinsame Struktur einzufügen. Darin spielten die metaphysischen Fähigkeiten und Eigenschaften der Ahl-ul-Bait (a.) eine bedeutsame Rolle. So konnte er die Überwindung von Zeit und Raum mit seinen Denkmodellen erläutern. Seine Lehre wurde u.a. benannt als "Transzendente Theosophie" [al-hikmat al-muta'liyah]. Die Seele [nafs] ist dabei in einer ständigen "essentiellen Bewegung" oder der "Bewegung des Wesens", die sie zu Gott führen soll, worin Mullah Sadra das einzige reine, absolute Sein sieht. Die Schöpfung besteht demnach aus einem Ausströmen des reinen Seins.

Er starb 1050 n.d.H. (1640 n.Chr.) in Basra auf dem Weg zu seiner siebten Pilgerfahrt [hadsch] und wurde dort begraben. Sein bekanntester Schüler war Mulla Muhammed Muhsin Faiz Kaschani. Zu seinen weiteren Schülern gehörte Abdurrazzaq Lahidschi.

Imam Chomeini hat in seinem Brief an Michael Gorbatschow, dem Oberhaupt der Sowjetunion, diesen dazu eingeladen, die Lehren Mulla Sadras zu studieren.

Ein in der Islamischen Republik Iran erbauter Staudamm ist nach Mulla Sadra benannt.

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