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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Murat III. war der
12.
Sultan der
Osmanen
und herrschte 1574-1595 n.Chr.
Murat war der älteste Sohn
von
Selim II. und seiner Frau Nurbanu Sultan und ist am
4.7.1546 geboren. Er folgte seinem Vater auf dem Thron. Seine
Machtübernahme am 12.12.1574 gilt als Beginn des Verfalls der
osmanischen
Macht, wobei den Frauen des Harems eine gewisse Rolle
zugesprochen wird. Die wichtigste Rolle kam dabei Ehefrau
Safiye zu, eine Venezianerin aus einer Adelsfamilie, deren
Vater Statthalter von Korfu gewesen war, und die als Kind
entführt und in den Palast verkauft worden sein soll. Obwohl in der
Zeit Murat III. das
Osmanenreich
durch weitere Eroberungsfeldzüge die größte räumliche
Ausdehnung erreichte, wurde der innere Zerfall in jener Zeit
deutlich.
Murat III. ließ zu Beginn seiner Regierungszeit seine
fünf Brüder ermorden, um jegliche Konkurrenz auf den Thron
auszuschalten. Ihm wurde Opiumkonsum und fortwährende Exzesse
nachgesagt. In seiner Zeit soll die Korruption im Reich
erheblich zugenommen haben, zumal er sich oft anderen Dingen
widmete als dem regieren. Seine Beziehung zu Frauen bestand
darin, dass er möglichst viele haben wollte, was zu 103
Kindern geführt hat; ca. 20 davon sollen Jungen gewesen
sein.
Murad hatte den persischen Krieg begrüßt, weil er auf diese
Weise zeitweilig die
Janitscharen loswurde, die er fürchtete. Als sie aber
siegreich wiederkehrten, hatte er wieder Grund zur Sorge.
Erzürnt durch fehlende Lohnauszahlungen überfielen die
Janitscharen den
Palast und verlangten die Köpfe des Finanzministers und
des Beylerbey von Rumelien, einem Günstling des
Sultans. Am 3. April 1589 wurden jene vom
Sultan
geopfert, um seine eigene Macht zu sichern. Es war das erste
Mal, dass die
Janitscharen in den Palast eingedrungen sind; ein Präzedenzfall,
der sich noch oft wiederholen sollte. Murat III. starb 1595
und ist im
Sultan Murad III. Mausoleum beigesetzt.
Im hohen Alter soll
Murat III. einem Hang zur
Mystik
entwickelt haben, der ihn auch dazu veranlasste, Gedichte zu
verfassen, die im
Muradi Diwan gesammelt worden sind. Eine Kostprobe gibt
Prof. Annemarie Schimmel in ihrer Übersetzung, siehe
Liste der veröffentlichten Gedichte zum Islam.
Murats III. Schwerter ausgestellt im
Topkapi Palast