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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Das
Museum für Islamische Kunst (Berlin) ist ein Teilmuseum des
Pergamonmuseums in Berlin und gehört zu den Staatlichen
Museen. Es beinhaltet die größte Sammlung islamischer
Kunstgüter in der
Westlichen Welt.
Das Museum sammelt nach Museumsangaben die Kunst
islamischer Völker vom 8. bis 19. Jh. n.Chr. aus dem Gebiet
aus der ganzen Welt. Die Grabungstätigkeit in Ktesiphon,
Sammara und Tabgha sowie die Erwerbungsmöglichkeiten
und wertvolle Schenkungen führten
dazu, dass vor allem Kunst- und Ausstellungsgegenstände aus
Ägypten, dem Vorderen Orient und dem
Iran
wichtige Schwerpunkte bilden. Es ist allerdings davon
auszugehen, dass einige Ausstellungsstücke ohne ausdrückliche
Genehmigung der jeweiligen Regierungen den Weg nach Berlin
fanden. Dennoch wird in der
islamischen Welt nicht davon ausgegangen, dass sich in
diesem Museum so viele entwendete Gegenstände befinden, wie
z.B. im British Museum.
Als wichtige Sammlungsobjekte gelten:
Zusätzlich zur Dauerausstellung zeigt das Museum regelmäßig
Ausstellungen zur modernen Kunst aus der
islamischen Welt und Sonderausstellungen zu bestimmten
Anlässen.
Anfang 2009 erhielt das Museum als Dauerleihgabe eine der
wichtigsten Sammlungen islamischer Kunst des Londoner Sammlers
Edmund de Unger, die so genannte "Keir Collection". Die Sammlung
umfasst rund 1.500 Kunstwerke aus nahezu der gesamten
islamischen Geschichte und gilt damit
als eine der weltweit größten Privatsammlungen
islamischer Kunst, wobei eine Reihe von Kunstgegenständen
allerdings lediglich einen geographischen Bezug zum
Islam
haben.
Die als "Keir Collection" bekannte Sammlung wird
nach Museumsangaben für 15 Jahre
dem Museum zur Verfügung gestellt, wodurch das Museum zur
größten Sammlung islamischer Kunstgüter in der
Westlichen Welt wird. 112 Sammlerstücke sind im Sommer 2009
übergeben worden. Die knapp 1400 weiteren Kunstwerke sollen
nach dem Ableben von Edmund de Unger nach Berlin kommen.
Das Museum wurde gemäß Museumsbiographie 1904 durch Wilhelm von Bode als Islamische
Abteilung im Kaiser-Friedrich-Museum (dem heutigen
Bode-Museum) gegründet. Anlass war die Schenkung der
Fassade des Palastes von Mschatta durch Abdülhamid II. an Kaiser Wilhelm II. Gemeinsam mit 21 von
Wilhelm von Bode gestifteten Teppichen bildete die Fassade den Grundstock
der Sammlung. Im neu erbauten Pergamonmuseum bezog das Museum
das Obergeschoss des Südflügels und wurde dort 1932 eröffnet.
Aufgrund des Zweiten Weltkrieges wurde die Ausstellung 1939
geschlossen, um die Ausstellungsstücke zu schützen, was
allerdings nur bedingt gelungen ist. Trotz der Auslagerung von Kunstwerken und der Sicherung von
im Pergamonmuseum verbliebenen Objekten erlitt die Sammlung
Schäden und Verluste. Ein Bombentreffer zerstörte einen der
Tortürme der
Fassade des Palastes von Mschatta und durch eine Brandbombe
verbrannten in einem Tresor untergebrachte wertvolle Teppiche
ganz oder teilweise. In 1954 wurde die Sammlung als Islamisches
Museum im Pergamonmuseum wiedereröffnet. Die in die westlichen
Besatzungszonen ausgelagerten Bestände wurden in das Museum in
Dahlem zurückgeführt, wo sie ebenfalls 1954 erstmals nach dem
zweiten Weltkrieg wieder ausgestellt werden konnten. Von 1968 bis 1970 gab
es eine Ausstellung im Schloss Charlottenburg. 1971 wurde die
ständige Ausstellung des Museums für Islamische Kunst in einem
Neubau im Museumskomplex Dahlem eröffnet.
Das Islamische Museum im Pergamonmuseum auf der
Museumsinsel erhielt 1958 den größten Teil der 1945 bis 1946
als Beutekunst in die Sowjetunion verbrachten Kunstwerke
zurück. Mit der Restaurierung weiterer wichtiger
Sammlungsobjekte wurde es bis 1967 möglich, alle
Ausstellungsräume der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Auf
der Grundlage des Einigungsvertrages wurden die beiden Museen
1992 unter dem Namen Museum für Islamische Kunst
organisatorisch zusammengeführt. Am Standort Dahlem schloss
die Ausstellung 1998. Eine neu gestaltete ständige Ausstellung
wurde im Obergeschoss des Südflügels im Pergamonmuseum
(rechter Flügel von Eingang aus gesehen) im
Jahre 2000 eröffnet.
Die Sammlungsgeschichte wurde wesentlich von den jeweiligen
Leitern und Direktoren geprägt, die damit gleichzeitig auch
die Entwicklung der islamischen Kunstgeschichte in Deutschland
beeinflussten. Die Leitung der Vorgängermuseen und des
aktuellen Museums wurde von dem Mitarbeiter des Museums namens
Thomas Tunsch erarbeitet: