Museum für Isl. Kunst
Museum für Islamische Kunst (Berlin)

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Foto: Eingang zum Pergamonmuseum in Berlin (2005, Y.Özoguz).

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Das Museum für Islamische Kunst (Berlin) ist ein Teilmuseum des Pergamonmuseums in Berlin und gehört zu den Staatlichen Museen. Es beinhaltet die größte Sammlung islamischer Kunstgüter in der Westlichen Welt.

Das Museum sammelt nach Museumsangaben die Kunst islamischer Völker vom 8. bis 19. Jh. n.Chr. aus dem Gebiet aus der ganzen Welt. Die Grabungstätigkeit in Ktesiphon, Sammara und Tabgha sowie die Erwerbungsmöglichkeiten und wertvolle Schenkungen führten dazu, dass vor allem Kunst- und Ausstellungsgegenstände aus Ägypten, dem Vorderen Orient und dem Iran wichtige Schwerpunkte bilden. Es ist allerdings davon auszugehen, dass einige Ausstellungsstücke ohne ausdrückliche Genehmigung der jeweiligen Regierungen den Weg nach Berlin fanden. Dennoch wird in der islamischen Welt nicht davon ausgegangen, dass sich in diesem Museum so viele entwendete Gegenstände befinden, wie z.B. im British Museum.

Als wichtige Sammlungsobjekte gelten:

bullet Achteckige Platte mit Simurgh
bullet Adleraquamanile
bullet Aleppo-Zimmer
bullet Astrolabium des Hibatullah al-Baghdadi
bullet Astrolabium des Muhammad Zaman al-Maschhadi
bullet Fassade des Palastes von Mschatta
bullet Gebetsnische aus Kaschan
bullet Gebetsnische aus Konya
bullet Gebetsnische der Samaritaner
bullet Gemälde nach Johann Zoffany
bullet Lesefaltpult aus Konya
bullet Mulla Do-Piyaze Vitrine
bullet Nizamabad Ausgrabungsstätten-Objekte
bullet Qur'an-Kasten aus der Zeit der Mamluken
bullet Friedrich Sarres Werke (Auswahl)
bullet Sirtschali Madrasa (Sırçalı Medrese) Elemente
bullet Teppiche im Museum für Islamische Kunst in Berlin
bullet Tierkreisplatte des Abdulwahid

Zusätzlich zur Dauerausstellung zeigt das Museum regelmäßig Ausstellungen zur modernen Kunst aus der islamischen Welt und Sonderausstellungen zu bestimmten Anlässen.

Anfang 2009 erhielt das Museum als Dauerleihgabe eine der wichtigsten Sammlungen islamischer Kunst des Londoner Sammlers Edmund de Unger, die so genannte "Keir Collection". Die Sammlung umfasst rund 1.500 Kunstwerke aus nahezu der gesamten islamischen Geschichte und gilt damit als eine der weltweit größten Privatsammlungen islamischer Kunst, wobei eine Reihe von Kunstgegenständen allerdings lediglich einen geographischen Bezug zum Islam haben. Die als "Keir Collection" bekannte Sammlung wird nach Museumsangaben für 15 Jahre dem Museum zur Verfügung gestellt, wodurch das Museum zur größten Sammlung islamischer Kunstgüter in der Westlichen Welt wird. 112 Sammlerstücke sind im Sommer 2009 übergeben worden. Die knapp 1400 weiteren Kunstwerke sollen nach dem Ableben von Edmund de Unger nach Berlin kommen.

Das Museum wurde gemäß Museumsbiographie 1904 durch Wilhelm von Bode als Islamische Abteilung im Kaiser-Friedrich-Museum (dem heutigen Bode-Museum) gegründet. Anlass war die Schenkung der Fassade des Palastes von Mschatta durch Abdülhamid II. an Kaiser Wilhelm II. Gemeinsam mit 21 von Wilhelm von Bode gestifteten Teppichen bildete die Fassade den Grundstock der Sammlung. Im neu erbauten Pergamonmuseum bezog das Museum das Obergeschoss des Südflügels und wurde dort 1932 eröffnet.

Aufgrund des Zweiten Weltkrieges wurde die Ausstellung 1939 geschlossen, um die Ausstellungsstücke zu schützen, was allerdings nur bedingt gelungen ist. Trotz der Auslagerung von Kunstwerken und der Sicherung von im Pergamonmuseum verbliebenen Objekten erlitt die Sammlung Schäden und Verluste. Ein Bombentreffer zerstörte einen der Tortürme der Fassade des Palastes von Mschatta und durch eine Brandbombe verbrannten in einem Tresor untergebrachte wertvolle Teppiche ganz oder teilweise. In 1954 wurde die Sammlung als Islamisches Museum im Pergamonmuseum wiedereröffnet. Die in die westlichen Besatzungszonen ausgelagerten Bestände wurden in das Museum in Dahlem zurückgeführt, wo sie ebenfalls 1954 erstmals nach dem zweiten Weltkrieg wieder ausgestellt werden konnten. Von 1968 bis 1970 gab es eine Ausstellung im Schloss Charlottenburg. 1971 wurde die ständige Ausstellung des Museums für Islamische Kunst in einem Neubau im Museumskomplex Dahlem eröffnet.

Das Islamische Museum im Pergamonmuseum auf der Museumsinsel erhielt 1958 den größten Teil der 1945 bis 1946 als Beutekunst in die Sowjetunion verbrachten Kunstwerke zurück. Mit der Restaurierung weiterer wichtiger Sammlungsobjekte wurde es bis 1967 möglich, alle Ausstellungsräume der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Auf der Grundlage des Einigungsvertrages wurden die beiden Museen 1992 unter dem Namen Museum für Islamische Kunst organisatorisch zusammengeführt. Am Standort Dahlem schloss die Ausstellung 1998. Eine neu gestaltete ständige Ausstellung wurde im Obergeschoss des Südflügels im Pergamonmuseum (rechter Flügel von Eingang aus gesehen) im Jahre 2000 eröffnet.

Die Sammlungsgeschichte wurde wesentlich von den jeweiligen Leitern und Direktoren geprägt, die damit gleichzeitig auch die Entwicklung der islamischen Kunstgeschichte in Deutschland beeinflussten. Die Leitung der Vorgängermuseen und des aktuellen Museums wurde von dem Mitarbeiter des Museums namens Thomas Tunsch erarbeitet:

bulletWilhelm von Bode (Leitung 1904-1921 n.Chr.)
bullet Friedrich Sarre  (1921-1931)
bulletErnst Kühnel (1931-1951)
Dahlem Museumsinsel
bulletKurt Erdmann 1958-1964
bulletKlaus Brisch 1966-1988
bulletMichael Meinecke 1988-1991
Islamischen Museum
bulletWolfgang Dudzus 1959-1965
bulletVolkmar Enderlein 1965-1971 kommissarischer Leiter, 1971-1978 amt. Direktor
bulletVolkmar Enderlein 1978-1991
bulletMichael Meinecke 1992-1995
bulletVolkmar Enderlein 1995-2001
bulletClaus-Peter Haase 1. Dezember 2001-31. Januar 2009
bulletStefan Weber seit 1. Februar 2009

Die ursprünglichen Stifter des Museums sind in der Stiftertafel des Museum für Islamische Kunst in Berlin aufgelistet.

Links zum Thema

bullet Bildergalerie für Museum für Islamische Kunst in Berlin

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