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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Muslim ibn Aqil war der Sohn von
Aqil ibn Abu Talib, einem Bruder von
Imam Ali (a.). In der islamischen Geschichte ist er
bekannt dafür, wie er als Botschafter seines Cousins
Imam Husain (a.) in
Kufa
zum
Märtyrer wurde.
Sein Geburtsdatum ist unbekannt. Seine Mutter war eine
Sklavin, die
Aqil ibn Abu Talib aus
Schaam
freigekauft hatte und die „Alliyya“ (oder Hilliyya) hieß.
Muslims
Beiname war
Abu Dawud.
Er war ein bekannter und erfolgreicher
Soldat und Gelehrter. In der
Schlacht von Siffin stand er an der Seite seines Onkels
Imam Ali (a.).
Muslim ibn Aqil heiratete seine Cousine
Ruqaya bint Ali. In historischen Quellen gibt es
Meinungsverschiedenheiten über die Namen und die Anzahl der
Kinder Muslims. Doch vier seiner Kinder werden am häufigsten
genannt. Den
im Jahr 60
n.d.H. fünfzehnjährigen Abdullah, den ungefähr zehnjährigen
Muhammad, den achtjährigen Ibrahim und die nur fünf- oder
sechsjährige Ruqaya. All diese Kinder waren mit ihren Eltern
in der Karawane von
Imam Husain (a.), die
Medina
verlassen hatte.
Imam Husains (a.) Karawane befand sich im Jahr 60
n.d.H. auf dem Weg nach
Mekka
und er schickte seinen Cousin Muslim ibn Aqil als Botschafter
vor mit einem Brief, in dem es hieß: "Ich sende
meinen Cousin und einen der Vertrauensvollsten aus meiner
Familie, Muslim Ibn Aqil zu euch, damit er mir über eure
Angelegenheiten berichtet. Wenn seine Berichte mit dem
übereinstimmen, was ihr geschrieben habt, werde ich bald bei
euch sein. Ihr müsst euch bewusst sein, dass der Imam nur ein
Befolger des Buches Gottes ist und Allah in allen
Angelegenheiten mit Gerechtigkeit, Ehrlichkeit und Wahrheit
dient."
Imam Husain (a.) bat Muslim ibn Aqil seine beiden Söhne
Muhammad und Ibrahim mitzunehmen, um die friedlichen
Absichten zu unterstreichen, mit denen die Karawane auf dem
Weg zu ihnen war.
Muslim ibn Aqil seine beiden Söhne
erreichten
Kufa gegen Ende des
Dhul-Qada 60
n.d.H. und wurden mit großer
Gastfreundschaft von den Kufiten, insbesondere von
Muchtar ibn Abu Ubaida Thaqafi empfangen. Sehr bald schon
schworen mehr als 18.000 Menschen vor Muslim ibn Aqil den
Treueid für
Imam Husain (a.).
Unter den Leuten
Kufas gab es auch einige Spione
Yazids, die ihm direkt von den Vorgängen berichteten.
Yazid befahl seinem Gouverneur
in
Basra,
Ibn
Ziyad, nach
Kufa zu gehen und die
Position von Numan ibn Baschir zu übernehmen.
Ibn
Ziyad wurde befohlen Muslim ibn Aqil zu verhaften und zu
ermorden. Es sollte alles nötige getan werden, um die Anhänger
Imam Husains (a.) in Kufa unter Druck zu setzen.
Ibn Zaid erreichte am Abend des 2.
Dhul-Hidscha 60
n.d.H.
Kufa. Am nächsten
Morgen ging er zur Moschee und sprach zu den Leuten.
Als erstes ließ er sein Gouverneursamt unter
Yazid ausrufen
und drohte dann jedem, der in irgendeiner Form gegen die
Regierung agierte, mit der sofortigen Todesstrafe und forderte
die Auslieferung Muslim ibn Aqils.
Ibn
Ziyad verschloss
Kufa,
so dass niemand die Stadt ohne Erlaubnis des Gouverneurs
betreten oder verlassen durfte.
Zu diesem Zeitpunkt war Muslim ibn Aqil einer Einladung folgend in
Hani ibn Urwas
Haus. Dies geschah in aller Heimlichkeit, und bis auf
einige Leute wusste niemand, wo sich Muslim ibn Aqil befand.
Durch einen Spion, der vorgab ein
Schia zu sein und
Muslim ibn Ausadschas Vertrauen erschlich, wurde
Ibn
Ziyad das
Versteck Muslim ibn Aqils bekannt.
Hani ibn Urwa wurde festgenommen und
ins Gefängnis geworfen. Um die Gefahr von den Freunden
abzuwenden, verließ Muslim ibn Aqil mit seinen beiden Söhnen
das Haus
Hanis. Er ließ seine Kinder bei einem
Beamten, und versuchte ab dem 7.
Dhul-Hidscha 60
n.d.H. selbst durch die Wüste zu
Imam Husains (a.)
zurückzukehren, um ihn davor zu warnen nach
Kufa
zu kommen, aber es gelang ihm nicht, die Stadt zu verlassen.
Am späten Nachmittag des 8.
Dhul-Hidscha 60
n.d.H. klopfte
Muslim ibn Aqil völlig erschöpft, durstig und hungrig an eine
Haustür im Außenbezirk
Kufas. Eine Dame öffnete.
Muslim ibn Aqil bat um
ein Glas Wasser. Sie gab ihm
Wasser und als sie erfuhr, wer er war, bot sie ihm eine
Unterkunft für die Nacht an. Ihr Name war
Tauaa. Sie versorgte
ihn mit Essen und Wasser und zeigte ihm ein Zimmer im Haus, wo
er übernachten konnte.
Als Tauaas Sohn spät in der Nacht heimkam und bemerkte,
dass der Mann, nach dem der Gouverneur überall suchte, im
Hause seiner Mutter übernachtete, ging er in aller
Heimlichkeit, ohne seine Mutter zu informieren, in der
Dunkelheit der Nacht und in der Hoffnung auf eine gute
Entlohnung zu einem Armeehauptmann
Ibn
Ziyads und verriet das
Versteck. Frühmorgens war das Haus mit
fünfhundert Soldaten umstellt und die Auslieferung Muslim ibn
Aqils wurde gefordert. Muslim kam mit dem Schwert in der
Hand aus dem Haus und verteidigte sich, bis er durch eine List
zur Aufgabe bewegt wurde.
Ibn Ziyad sagte Muslim ibn Aqil, dass er ihn töten werde und fragte,
ob dieser noch einen letzten Wunsch hätte. Muslim ibn Aqil erwiderte
darauf: "Ich möchte noch eine Schuld begleichen indem ich mein
Schwert und meine Rüstung verkaufe. Zweitens fordere ich eine
anständige Bestattung und drittens soll eine Nachricht an Imam
Husain gesandt werden, dass er nicht nach Kufa kommen soll."
Ibn
Ziyad soll ihm die erste Forderung erfüllt haben, aber die zweite und
dritte verweigerte er. Dann befahl er Muslim ibn Aqil auf das
Dach des Palastes zu bringen und ihn von dort
hinunterzustürzen als Warnung an das Volk von
Kufa.
Die Hinrichtung erfolgte am 9.
Dhul-Hidscha 60
n.d.H., am
Tag von Arafat. Es wird vermutet, dass Muslim ibn Aqil
über 50 Jahre alt war.
Unmittelbar darauf wurde auch
Hani ibn Urwa aufs Dach geschleift und hingerichtet.
Später wurden auch die beiden Söhne Muslim ibn Aqils,
Muhammad und Ibrahim ibn Aqil getötet.
Der
Muslim ibn Aqil Schrein befindet sich in der
Kufa-Moschee und ist
eine Stätte für
Besuche [ziyara].

"Der Friede sei mit dem Botschafter al-Husains (große
Schrift), o Muslim ibn Aqil (kleine Schrift links oben)"