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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.Die Nachrichtenstelle für den Orient (NfO) war eine deutsche
Propagandaeinrichtung während des Ersten Weltkrieges in der
muslimischen Welt, insbesondere im Nahen Osten.
Die NfO
war dem deutschen Generalstab unterstellt und wurde vom
Auswärtigen Amt begleitet. Neben der Propaganda, die
insbesondere gegen ähnlich geartete Aktivitäten der Briten in
der gleichen Region gerichtet war, erfüllte sie auch
geheimdienstliche Aufgaben.
Eine der Aufgaben bestand darin,
Muslime unter französischen, britischen und russischen
Soldaten zum Überlaufen zu bewegen. Zu diesem Zweck wurden
z.B. Kriegsgefangene, die
Muslime waren, bevorzugt behandelt und unter anderem im
Halbmondlager in Berlin zusammen geführt. In Kooperation
mit Gastrednern aus dem
Osmanischen Reich wurde versucht, die Soldaten und deren
noch kämpfenden Angehörigen für die Seite Deutschlands zu
gewinnen. Dabei wurde auch der Begriff
Dschihad von der NfO instrumentalisiert und missbraucht
wie bei der Zeitschrift
El Dschihad.
Der Erfolg gilt als mäßig.
Als Gründer der Nachrichtenstelle für den Orient (NfO) und
dessen erster Leiter wird
Max von Oppenheim genannt. Im März 1915 wurde
Max von Oppenheim zur deutschen Botschaft nach
Istanbul berufen. Aus diesem Grund ernannte er seinen
Mitarbeiter Karl Emil Schabinger Freiherr von Schowingen für
unbestimmte Zeit zu seinem Vertreter. Schabinger blieb bis zum
22.2.1916 im Amt, als er vom Auswärtigen Amt an das deutsche
Generalkonsulat nach
Jerusalem versetzt wurde. Sein Nachfolger war Eugen
Mittwoch, ein Professor für Islamwissenschaften, Er leitete
die NfO bis zu ihrer Auflösung am Ende des Ersten Weltkrieges.
Zu weiteren bekannten deutschen Mitarbeitern zählen die
Orientalisten Martin Hartmann, Helmuth von Glasenapp und Willy
Spatz.
Die deutsche Zentrale der NfO war zunächst in fünf Räumen
des Berliner Reichskolonialamtes untergebracht. Die
Erweiterung der Aufgabenbereiche machte jedoch einen Umzug in
die Tauentzienstraße 19a bald erforderlich. Zu Kriegsende
wurden 32 Räume von der NfO genutzt. Neben der Leitung
verfügte die NfO über eine Kanzlei und eine Pressestelle.
Weitere Abteilungen wurden vor allem unterteilt in türkische,
persische,
arabische, indische und russische Sprachaktivitäten.
Einzelne Aktivitäten der NfO waren in Komitees zusammengefasst
wie dem "Indian Independance Committee", dem "Persischen
Komitee in Berlin" und dem "Komitee für die Unabhängigkeit
Georgiens".
Zu den Propagandamitteln der NfO gehörten Flugblätter,
Zeitschriften, Zeitungen, Bücher und später auch Filme. Vor
allem mit Flugblättern, die von Flugzeugen abgeworfen wurden,
sollte Einfluss auf die öffentliche Meinung ausgeübt werden.
So wurde in 1915 eine perfide Lüge unter
Muslimen in Form einer Broschüre der NfO verbreitet, die
folgenden Text enthielt: "Kaiser Wilhelm II ist zum Islam
übergetreten, er nennt sich nur "Hadschi Wilhelm Mohammed" und
hat bereits heimlich eine Pilgerreise nach Mekka unternommen.
Immer mehr Deutsche folgen seinem Beispiel und werden
Mohammedaner".
Auch über die Presse sollte Propaganda betrieben werden. Zu
diesem Zweck war
Max von Oppenheim an der Gründung der
arabischen Zeitung "Al-Schark" (der Osten) 1916 in
Damaskus beteiligt. Im selben Jahr erschien in Berlin auch
die
persische Zeitung "Kaweh" in Zusammenarbeit mit der NfO.
Zu den weiteren bekannten Publikationen der NfO gehörten das
"Korrespondenzblatt" und die Zeitschrift "Der Neue Orient".
Hauptsitz der NfO in Berlin Mauerstraße 45/46