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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.Die "Nacht der Erlösung"
[lailat-ul-bara] ist eine
insbesondere unter
Sunniten verwendete Bezeichnung für die heilige Nacht vom
14. auf 15.
Schaban.
Der für die Nacht verwendete arabische Begriff
"bara" wird sowohl mit "Erlösung" als auch mit "Privileg"
übersetzt. Eine ebenfalls sehr nahe liegende Übersetzung,
nämlich "die Lossagung (von den
Götzendienern)" ist eher nur bei
Schiiten bekannt.
Die genaue Herkunft der Heiligkeit der
Nacht [lail]
ist unter
Sunniten umstritten. Manche beziehen die
Nacht
auf die im
Heiligen Qur'an (44:3) beschriebene "gesegnete Nacht",
obwohl andere jene Nacht eher in Verbindung mit der
Nacht der Bestimmung [lailat-ul-qadr] sehen. Andere
behaupten, dass die Nacht der Erlösung nicht direkt im
Heiligen Qur'an erwähnt sei.
Ibn Madscha beschreibt mit Bezug auf
Imam Ali (a.) die herausragenden Vorzüge jener Nacht, ohne
aber auf die Gründe und die Herkunft einzugehen. Gemäß
Tirmidhi enthält die Nacht ein sehr hohes Potential zur
Vergebung der
Sünde.
Alle
Muslime sind sich darüber einig, dass
Prophet Muhammad (s.) persönlich auf die besondere
Bedeutung dieser Nacht, als Nacht der Erlösung für die Muslime
hingewiesen hat; eine Erlösung, die insbesondere durch die
Lossagung bzw. Loslösung aller Elemente des
Polytheismus erfolgt, also durch die aufrichtige
Hinwendung an die
Einheit [tauhid].
Zahlreiche
Überlieferungen weisen darauf hin, dass
Prophet Muhammad (s.) jene
Nacht im
Wachsein, in
Ritualgebeten, in
Bittgebeten, in lang anhaltenden
Niederwerfungen [sadschda] und anderen
Gottesdiensten verbrachte. Die Nacht der Erlösung gilt
neben der
Nacht der Bestimmung [lailat-ul-qadr] als heiligste
Nacht
des
Islam.
Schiiten glauben, dass
Prophet Muhammad (s.) durch die frühzeitige Festlegung
jener Nacht,
die wahre Prophezeiung der erwarteten Erlösung und Lossagung
von allem Falschen bewiesen hat, denn in jener Nacht ist fast
zwei Jahrhunderte später sein Urenkel
Imam
Mahdi (a.) geboren. Entsprechend wird im Anschluss an jene
Heilige Nacht in Regionen mit
Schiiten der Geburtstag
Imam
Mahdis (a.) gefeiert.
In der
Islamische Republik Iran ist es der darauf folgende Tag,
also der 15.
Schaban ein gesetzlicher Feiertag, da es sich um den
Geburtstags des Staatsoberhauptes handelt, auf dessen
Erscheinen die
Gläubigen warten.