Nadir Schah
Nadir Schah Afschar

Aussprache:
arabisch:
 
persisch:
englisch: Nader Hill

1688 - 19.6.1747 n.Chr.

Foto: Statue vor der Naderi Burg (Arge Naderi)

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Nadir Schah Afschar war der Schah des Iran 1736 bis 1747 n.Chr. und gilt als Gründer der Dynastie der Afschariden.

Seine Regierungszeit ist geprägt von zahlreichen erfolgreichen Feldzügen, um sein Reich auszudehnen. Aufgrund seiner militärischen Erfolge wird er zuweilen auch „zweiter Alexander“ genannt.

Er ist entweder im August oder im November 1688 n.Chr. in Dastgerd in Chorasan in einem Stamm der Oghusen geboren. Sein Unterstamm hieß Qirqlu-Stamm mit der Sippe der Afschar. Sein Vater soll ein armer Bauer gewesen sein, doch Nadir hat ihn kaum kennen gelernt, denn er starb, als Nadir noch klein war. Daraufhin sollen Nadir und seine Mutter von Usbeken versklavt worden sein, aber die Mutter ermöglichte Nadirs Flucht, der von den Afscharen aufgenommen wurde. Dort wuchs er in militärischen Einheiten auf und wurde aufgrund seiner Fertigkeiten schon bald Kommandant.

1719 griffen die Paschtunen der sogenannten Hotaki-Dynastie nach der Macht der Safawiden und bedrohten sie regional. Daraufhin engagierte der Safawide Tahmasp II. (damals noch nicht Schah) den engagierten Kommandanten Nadir und beförderte ihn zum General, wobei dieser den Titel Tahmasp Quli annahm. Nadir schlug als Kommandant von 5000 Soldaten die Hotaki und sicherte die Macht der Safawiden. Als Tahmasp II. zum Schah aufstieg, legte Nadir den Titel Quli ab und war fortan Großwesir des Staates (Vakil-al-Dawla) und zudem Königsvertreter.

Als Tahmasp II. einen Krieg gegen die Osmanen führte, nutzten die Hotaki die Gelegenheit zur Rache, so dass die Safawiden ihren Einfluss in Georgien und Armenien verloren. Diesen Macht. und Ansehensverlust von Tahmasp II. nutzte Nadir Afschar kurzerhand für einen Staatstreich. Er kam mit seinen Truppen in die damalige Hauptstadt Isfahan, entthronte Tahmasp II. und verjagte ihn ins Exil nach Chorasan. Formell setzte Nadir Schah dessen achtmonatigen Sohn Abbas III. auf den Thron, um Zeit zu gewinnen und die Stimmung am Hof und unter den Streitkräften zu erkunden. Als Nadir die Zeit reif dafür sah setzte er auch Abbas III. ab und krönte sich selbst 8. März 1736 auf dem Nadir Hügel (der nach ihm benannt wurde) zum Schah. In den anhaltenden Kriegen gegen die Osmanen konnte er alle verlorenen Gebiete zurückerobern.

1738 eroberte Kandahar, Ghazna, Kabul und Lahore. Mit diesen gesicherten Versorgungswegen marschierte er weiter und überquerte am Ende des Jahres den Indus. In der Schlacht von Karnal besiegte er am 27. Februar 1739 auch die Mongolen und war am Höhepunkt seiner Macht angelangt als er Delhi einnah. Als er 1739 die Stadt verlassen hat, soll er Tausende versklavte Jungendliche mitgenommen haben. Der Grund für den Rückzug könnte eine heranrückende Armee gewesen sein, gegen die er nicht antreten wollte.

Während des Feldzuges erbeutete er den berühmten Pfauenthron, der bis in 20 Jh. hinein zum Symbol der Schahs blieb. Aus jener Zeit stammen auch weitere berühmte Beutestücke: Die Diamanten Kuh-e Nur („Berg des Lichts“) und Darya-ye Nur („Meer des Lichts“). Die Edelsteine wurden von späteren Dynastien als Kronjuwelen verwendet. Er hatte so viel erbeutet, dass er seine eigene Bevölkerung drei Jahre lang von allen steuern befreite, was seine Macht nach innen weiter stärkte.

1740 griff er mit seinen erfolgsverwähnten Truppen in einem Mehrfrontenkrieg sowohl Transoxanien an und besiegte die Usbeken als auch Bahrain, das er eroberte. Eigens dafür hatte er eine große Flotte erbauen lassen. Mit jener Flotte eroberte er 1743 den Oman.

Die zunehmende Macht führte zu inneren Spannungen. Bereits 1741 kam es zu einem Attentat gegen ihn, der aber erfolglos blieb. Nadir ließ seinen Sohn Reza Quli Mirza blenden, weil er ihn als Drahtzieher vermutete. Weitere Attentatsversuche und Umsturzversuche endeten mit zahlreichen Hinrichtungen.  verdächtigte. Mit der Zeit wurde Nadir immer paranoider, sodass er viele verdächtige Personen hinrichten ließ.

Seine militärischen Erfolge hielten aber an. 1746 erhielt er die Stadt Nadschaf von den Osmanen im Rahmen eines Abkommens. Ein Jahr später erlag er aber einem Attentat seiner eigenen Generäle bei einem Feldzug in Chorasan. Er wurde in Maschhad beigesetzt, wo heute das Naderi Museum steht.

An seine Stelle trat sein Neffe Adil Schah worauf es zu erbitterten Machtkämpfen innerhalb des Hofes kam. Daraufhin erklärten sich viele Gouverneure der Provinzen für Unabhängig und das große von Nadir Schah Afschar aufgebaute und kontrollierte Reich zerfiel innerhalb kürzester Zeit.

Erst Karim Chan Zand gelang 1760 die Stabilisierung des Reichs und Gründung der Zand-Dynastie. Zuvor hatte Ahmad Schah Durrani im Osten das selbstständige Durrani-Reich gegründet, was als Gründung Afghanistans angesehen wird.

Nadirs Sohn sollen einige seiner Getreuen nach Semlin in Europa gebracht haben, so dass aus diesem angeblich der Baron von Semlin wurde.

Viele Gebäude sind nach Nadir Schah Afschar benannt, wie z.B. die Naderi Burg.

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