.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.Sayyid Ali Imadaddin Imadaddin Nasimi ist ein unter
Aleviten sehr verehrter Volksdichter und gilt ihnen als
Heiliger des 14. Jh. n.Chr..
Die Angaben über sein Leben
sind sehr ungenau. Es wird vermutet, dass er zwischen 1339 und
1344 zur Welt kam. Die Geburtsstätte wird heute begrenzt auf
die Orte
Täbriz,
Schiraz, Diyarbakir, Nusaybin oder einen Ort im
Irak.
Andere behaupten ausgehend von seinem Namen, dass er in der
Provinz Nasim geboren sein muss. Er soll ein
Sayyid
sein.
Seine Ausbildung begann mit Scheich Sibli, dessen Derwisch
er gewesen sein soll, ehe er als Schüler zu Esterabadi ging.
Der Gründer des „Hurifismus“ Fazlullah Esterabadi (1339-1394)
machte Nasimi schnell zu seinem Vertreter. Nasimi hielt sich
nach Esterabadi’s Tod im
Iran,
AserbaidschanA, dem
Irak,
Syrien
und Anatolien auf. In Anatolien kam er den
Aleviten näher, mit deren Glaubensführern er einen
intensiven Gedankenaustausch hatte. Dabei wahr ihm seine
wahrscheinlich türkische Abstammung und die bei den
Aleviten bis dahin weite Verbreitung der Ideologie des
Halladsch behilflich. Die
Aleviten gewannen schnell Vertrauen zu Nasimi und
übernahmen Teile des Hurifismus in ihre Glaubensauffassung.
Seine Anhänger bezeichnen ihn als zweiten
Halladsch. Auch Nasimi verwendet die Aussage: "Ich bin die
Wahrheit", womit er zum Ausdruck bringen wollte, dass er
sich mit dem
Schöpfer zu vereinigen suchte, und auch er wurde dafür
hingerichtet. Sein Werk hat spätere Autoren wie
Fudhuli und Pir Sultan Abdal beeinflusst.
Bevor Nasimi getötet wurde, hinterließ er eine
Schriftensammlung in persischer und türkischer Sprache. Aus
seinen Gedichten sprießt die Sehnsucht nach der Freiheit der
Gedanken, für die er sich auch darüber hinaus einsetzte. Er
brachte dabei seinen Glauben ohne Furcht zu Wort, indem er mit
dem Satz "Ich bin die
Wahrheit" den 500 Jahre vorher lebenden
Halladsch wieder zu neuem Leben erweckte. Daher wurde in
Nasimis eine Gefahr für das System gesehen. Nasimi wurde auf
Geheiß des ägyptischen Regenten Scheich-ul-Maayyid Seyfuddin
in Aleppo festgenommen und hingerichtet indem ihm die Haut vom
Leibe gezogen wurde. Das erfolgte 1417 n.Chr. bzw. nach
anderen 1404, nach anderen 1398.
Der
Richter, der Nasimis Todesurteil ausrief, behauptete dazu
folgendes: „Nasimi ist ein Ketzer. Der Ort, auf den sein
Blut tropft, kann durch Waschen nicht mehr gesäubert werden.
Diese Stelle müsste abgetrennt und weggeworfen werden.“
Als der Kadi mit dem Messer auf erstmalig Nasimi einstach,
traf ihn ein Blutstropfen Nasimis am Finger. Der Richter
schnitt diesen Finger aber nicht ab. Daraufhin sagte Nasimi im
Sterben: „Du würdest für deine
islamisches Recht nicht einmal deinen Finger abschneiden.
Aber, wie du siehst, bade ich für meinen
Glauben im eigenen Blut.“
Zeit seines Lebens hat er die selbstherrliche
Religionsausübung von Hofgeistlichen angeprangert und ist
letztendlich dafür auch gestorben. DA aber sein dichterisches
Werk vor allem in türkischer Sprache war, ist er in jenem
Sprachraum bekannter.
1973 widmete die damalige Sowjetunion ihm eine Briefmarke. Das
Jahr war von der UNESCO zum Gedenkjahr des 600. Geburtstags
von Nasimi erklärt worden.
Eines seiner Gedichte hat
Prof. Annemarie Schimmel in Reimform ins Deutsche
übertragen. Siehe dazu
Liste der veröffentlichten Gedichte zum Islam.