.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.Abu Ishaq Ibrahim ibn Saiyar ibn Hani, bekannt als al-Nazzam
war ein
mutazilitischer
Theologe und Philosoph.
In
Basra
erzogen verbrachte er den letzten Teil seines Lebens in
Bagdad, wo er 220 oder 230
n.d.H. (835 oder 845 n.Chr.)
noch jung starb.
Der
Beiname Nazzam
bedeutet "etwas auf einer Schnur aufreihen". Er war für sein
weitreichendes Interesse, welches ihn dazu verleitete sich in
andere Wissenschaften einzumischen, bekannt.
Vor allem in der rationalistischen Diskurstheorie soll
Nazzam eine große Rolle gespielt haben. Seine Argumentation
richtete sich dabei insbesondere gegen die
Dahriya. Auch zeigte er einige
Schwachstellen der
sunnitischen
Theologie auf, was von den herrschenden
Abbasiden wohlwollend
betrachtet wurde, da die Kritik nicht zur Stärkung der
Schia führte.
Seine Werke sind nicht mehr vorhanden, werden aber in
vielen Werken seiner Schüler und späterer Generationen teils
ausführlich zitiert. Letztendlich wurde ihm aber eine
derartige Vermischung bestehender theologischer Ansätze
nachgesagt, dass sich alle Gruppen von ihm distanzierten,
sogar seine eigene
Mutazila.
Dennoch haben viele seiner Gedankenansätze in anderen
Bereichen überlebt. So gilt seine Beschränkung der Freiheit
des menschlichen Willens als Vorläufer der Vorstellungen der
Aschariyya zum Thema.
Zu seinen bekanntesten Schülern gehört
Dschahiz.
Dschahiz berichtete einstmals von seinem Lehrer: "Ich
habe von Nazzam die Feststellung gehört: "Von Ali ibn Abu
Talib zu sprechen kann einen nur unglücklich machen. Denn
sollte ihn einer zu würdigen wissen, würde man ihn der
Übertreibung beschuldigen, und sollte ihm einer weniger geben
als ihm gebührt, wäre er des Verrates schuldig. Die mittlere
Linie zu gehen ist gut und nicht möglich allein für einen
begeisterten Kundigen".
Aussage Nazzams ausgestellt im
Istanbuler Museum für Geschichte der Wissenschaft und
Technik im Islam