Nestorianismus
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Nestorianism

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Nestorianismus ist eine urchristliche Lehre, in der die göttliche und menschliche Natur Jesus (a.) getrennt voneinander betrachtet und nicht als Dreieinigkeit betrachtet wird.

Da die assyrischen Christen im Iran und Nachbarländern noch heute zumindest in Ansätzen dieser Lehre folgen, werden sie neben der Bezeichnung Assyrer oft auch als Nestorianer bezeichnet.

Die Lehre ist nach Nestorius benannt, der von 428 bis 431 n.Chr. Patriarch von Konstantinopel war und diese Lehre maßgeblich vertreten hat. Auf dem Konzil von Ephesos 431 n.Chr. und dem Zweiten Konzil von Konstantinopel 553 n.Chr. lange nach dem Ableben von Nestorius wurde die Lehre als Häresie verurteilt. Daraufhin wanderten viele der Anhänger aus zu den Sassaniden im Iran. So konnten Teile der Kirche des Ostens jenen Glauben beibehalten.

Als Reaktion auf den Nestorianismus entstand die Dreieinigkeit nach der Jesus (a.) vollkommen göttlich sei. Bei den Nestorianern wurde Maria (a.) auch nie als "Gottesgebärerin" oder "Mutter Gottes" verehrt, sondern als Christusgebärerin oder Mutter Jesu (a.), wie sie auch im Heiligen Qur'an genannt ist.

Nach Kyrill von Alexandria besteht der Hauptpunkt des Nestorianismus in der Lehre, dass es in Jesus (a.) einen  Geist [ruh] Gottes und ein Geschöpf mit einer menschlichen Natur gegeben habe. Beide seien durch das Band der Liebe verbunden.

Bis ins 13. Jh. n.Chr. gab es bedeutsame Vertreter der Lehre bis hin nach China.

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