Carsten Niebuhr
Carsten Niebuhr

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17.3.1733 - 26.4. 1815

Bild: Carsten Niebuhr, nach einem Kupferstich von Carl Christian Glassbach nach 1770 n.Chr. als Buchillustration, 1868 n.Chr.

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Carsten Niebuhr war ein deutscher Mathematiker, Kartograf und Forschungsreisender. Er ist berühmt für seine Orientexpedition in dänischen Diensten.

Er ist am 17. März 1733 in Lüdingworth in eine wohlhabende, alteingesessene Bauernfamilie geboren. Nach dem Tod seines Vaters 1749, als er 16 Jahre alt war. verließ er die Lateinschule in Altenbruch. 1755 zog er nach Hamburg und beendete dort seine Schulausbildung am Johanneum. Anschließend studierte er drei Jahre Mathematik an der Georg-August-Universität Göttingen. Im Jahr 1760 wurde er als Ingenieurleutnant in dänische Dienste eingestellt. Er war korrespondierendes Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften. Ab 1761 wurde er von König Frederik V. von Dänemark als Kartograf in die sechsköpfige dänische Arabien-Expedition berufen, die sein Leben prägen sollte. Bereits im gleichen Jahr startet die Expedition mit einer Schifffahrt von Kopenhagen nach Istanbul. Den Auftrag erteilte der dänische König. Die Idee dazu soll auf Johann David Michaelis zurückgehen.

Der erste Besuch war Sinai. Mit einem Pilgerschiff erfolgte die Überfahrt nach Hidschaz. Er reiste in Landestracht auch über Mekka in den Jemen. Niebuhr fertigte zahlreiche Karten an, von denen die britischen Kolonialisten noch 200 Jahre profitieren sollten. Seine Kartenskizze des Roten Meeres gilt als erste verlässliche. Zwei Mitreisende, von Haven (25. Mai 1763) und Forsskål (11. Juli 1763) starben an Malaria.

Die vier verbliebenen Expeditionsteilnehmer Besuchten Sanaa  und reisten 1763 nach Bombay. Auf der Seereise starben zwei weitere Teilnehmer, so dass nur zwei Expeditionsteilnehmer Bombay erreichten. Dort starb am 10. Februar 1764 schließlich auch Cramer, der letzte Begleiter Niebuhrs, an Malaria. So war Niebuhr der einzige Überlebende der Reise.

Niebuhr setzte seine Reise in Richtung Meer von Oman und zum Persischen Golf fort. Er landete Anfang des Jahres 1765 in Buschehr. Von dort aus schloss er sich einer Karawane nach Schiraz an und blieb einige Wochen dort.

Im Jahr 1767 kehrte Niebuhr auf dem Landweg über den Irak und die Türkei durch Europa nach Kopenhagen zurück. Er veröffentlichte die gesammelten Daten und Unterlagen der Expedition und erhielt zahlreiche Auszeichnungen für seine Verdienste und Arbeiten.

In Kopenhagen heiratete er 1773 Christiane Sophie Blumenberg (1742–1807). Sie hatten einen Sohn. Carsten Niebuhr starb am 26. April 1815 in Meldorf und wurde im Meldorfer Dom beigesetzt, wo seine Grabplatte erhalten ist.

Zu seinen posthum im Deutschen erschienen Werken zählt unter anderem: Reisebeschreibung nach Arabien und andern umliegenden Ländern. 2 Bände, Kopenhagen 1774–1778. 3. Band: Reisen durch Syrien und Palästina. Hamburg 1837.

Die deutsche Schriftstellerin Christine Wunnicke veröffentlichte 2020 einen Roman mit dem Titel "Die Dame mit der bemalten Hand". Darin wird die fiktiven Begegnung Niebuhrs mit dem erfundenen persischen Astronomen Musa al Lahuri berichtet. Der Roman wurde mit dem Wilhelm-Raabe-Literaturpreis 2020 ausgezeichnet.

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