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Abu Ali al-Hasan ibn Ali ibn Ishaq at-Tusi,
bekannt als
Nizam al-Mulk, war
ein berühmter
Wesir der
Seldschuken im 11. Jh.
n.Chr..
Nizam al-Mulk wurde am 10.4.1018 n.Chr. in Radkan bei Tus in
Chorasan in eine begüterte persischsprachige Familie geboren.
Sein Vater soll Finanzberater der
Ghaznawiden gewesen sein, was für seinen späteren
Lebensweg bedeutsam sein konnte. In 1040 flohen sie vor der
Eroberung der Region durch die
Seldschuken nach
Ghazna.
Letztendlich arrangierte man sich mit den neuen Machthabern
und Nizam al-Mulk trat 1043 n.Chr. in die Dienste der
Seldschuken und arbeitete sich bis 1063 hoch zum
Wesir
des
Alp Arslan. Dabei erhielt er den Titel "Nizam al-Mulk"
(Ordnung der Herrschaft). Nach dem Ableben von
Alp Arslan diente Nizam al-Mulk dessen Sohn
Malik Schah I. und rettete die Thronfolge, die durch einen
Onkel angegriffen worden war.
Manche schreiben die Blütezeit der
Seldschuken unter anderem dem Wirken von Nizam al-Mulk zu. Die
Grundlage für den Aufschwung war die Bildung. Auf seine
Anordnung wurden eine Reihe von
Madrasas gegründet, die dann auch nach ihm als "Nizamiya"
benannt wurden.
Nizam al-Mulk notierte seine Erfahrungen in der
Staatsführung in seinem Werk "Siyasatname" (Buch der
Politik). Zu seinen modernen Ansätzen gehörten
Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Manöver der Streitkräfte um
Gegner abzuschrecken, Dezentralisierung der Macht auf Getreue
des Herrschers. Seit seiner Jugend soll er mit
Omar Chayyam und
Hasan ibn Sabah
befreundet gewesen sein. Letzterer gehörte einer Gruppe an, die Nizam getötet hat.
Nizam al-Mulk wurde am 14.10.1092 durch einen
Assassinen ermordet. Kurz darauf starb sein Vorgesetzter
Malik Schah I.,
was den Untergang der
Seldschuken einleitete, denn beide hatten keine
vernünftige Nachfolgeregelung getroffen.
Kufische Schrift im Schriftfries aus geschnittenem Lehm im
Iwan der
Madrasa des Nizam al-Mulk in Chargerd (ca. 1058 n.Chr. /
Foto 1944)