Nuri Pascha

Killigil-Gedenkstätte
Nuri Pascha Killigil

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1881 - 2.3.1949 n.Chr.

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Nuri Killigil auch bekannt als veya Nuri Pascha (Paşa) war ein Kommandeur der Armee der Osmanen und Geschäftsmann in der Zeit der Republik.

Er ist der Bruder von Enver Pascha und wurde 1881 n.Chr in Istanbul geboren. Als Kommandant der Truppen tritt er im Anschluss des Ersten Weltkrieges in Erscheinung. Als im Osten des Landes vereinigte russische und armenische Truppen Massaker an der dortige muslimischen Bevölkerung verübten, gründete er ein Heer namens Kafkas Islam Heer (Kafkas İslam Ordusu), das sich vor allem aus Azeri-Türken und Bürgern aus Dagestan zusammensetzte. Mit diesem Heer stemmt er sich gegen die russisch-armenische Invasion. Die zurückgeschlagenen Truppen der Russen und Armenier erhielt daraufhin britische Unterstützung. Doch die vom Volk unterstützten Truppen des Nuri Killigil konnte dem Gegner bei der Baku-Schlacht eine empfindliche Niederlage zufügen. Am  15 Eylül 1918 konnte auch Dagestan zurückerobert werden.

Mit dem Waffenstillstand von Moudros, verlor das Kafkas Islam Heer ihre Bedeutung und löste sich auf. Nuri Killigil emigrierte nach Deutschland und kam 1938 zurück nach Istanbul. Im europäischen Stadtteil von Istanbul namens Zeytinburnu kaufte er ein Gewerbegelände und baute eine Metallverarbeitungsfabrik. Vor allem wurden hier Waffen hergestellt.

Im Jahr 1941 setzte sich Nuri Killigil mit dem deutschen Botschafter Franz von Papen in Verbindung und es kam zu einem Meinungsaustausch über eine mögliche großtürkischen Bewegung, von dem die Deutschen beeindruckt waren. Nuri Killigil und Franz von Papen freundeten sich an. In einem langen Dossier versuchte Papen die Machthaber in Berlin davon zu überzeugen, dass Deutschland bei geschicktem Vorgehen die Türkei auch im Zweiten Weltkrieg auf seine Seite ziehen könnte.

Auf von Papens Empfehlung wurde Nuri Pascha im Herbst 1941 im Auswärtigen Amt zu Detailgesprächen empfangen. Es Herrschte in Berlin die Vorstellung, dass eine panturkisch orientierte Türkei zwangsläufig eine pro-deutsch orientierte Türkei sein müsste. Allerdings erfuhr von Papen von seinen offiziellen Gesprächspartnern lediglich, dass die Türkei Interesse an einem kulturell gesunden Bestand seiner politischen Minderheiten in der Sowjetunion habe, die teilweise bis zur Krim von den Deutschen besetzt war. Zudem wurde ihm erklärt, dass Russland kein Vorwand geliefert werden solle, die türkischen Minderheiten abzuschlachten, so dass sie die Türkei auch weiterhin neutral verhielt. Mit der deutschen Niederlagen an der Ostfront und das Vorrücken der Roten Armee wurden die deutsch-türkischen Gespräche beendet.

Später hat Killigil seine Fabrik erweitert und ist nach Sütlüce umgezogen. Dort wurden auch Motoren und Munition hergestellt. Als im Jahr 1944 die endgültige Niederlage der Deutschen im Zweiten Weltkrieg abzusehen war, verloren auch alle Türken den Rückhalt, die gute Beziehungen zu den Deutschen hatten.

Am 2. März 1949 kam es um 17:10 drei aufeinander folgende große Explosionen auf dem Fabrikgelände. 27 anwesende Mitarbeiter, darunter auch Nuri Killigil verloren ihr Leben. Es wurde zwar die Behauptung aufgestellt, dass es sich um einen Anschlag handelte, aber schuldige wurden nie gefunden.

Alle 27 wurden gemeinsam auf dem Edirnekapi Märtyrerfriedhof (Edirnekapı Şehitliği) beigesetzt, wo für sie eine gesonderte Killigil-Gedenkstätte errichtet worden ist.

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