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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Nuri Killigil auch bekannt als veya Nuri Pascha (Paşa) war ein
Kommandeur der Armee der
Osmanen und Geschäftsmann in der Zeit der Republik.
Er ist der Bruder von Enver Pascha und wurde 1881 n.Chr in
Istanbul geboren. Als Kommandant der Truppen tritt er im
Anschluss des Ersten Weltkrieges in Erscheinung. Als im Osten
des Landes vereinigte russische und armenische Truppen
Massaker an der dortige
muslimischen Bevölkerung verübten, gründete er ein Heer
namens Kafkas Islam Heer (Kafkas İslam Ordusu), das sich vor
allem aus Azeri-Türken und Bürgern aus Dagestan
zusammensetzte. Mit diesem Heer stemmt er sich gegen die
russisch-armenische Invasion. Die zurückgeschlagenen Truppen
der Russen und Armenier erhielt daraufhin britische
Unterstützung. Doch die vom Volk unterstützten Truppen des
Nuri Killigil konnte dem Gegner bei der Baku-Schlacht eine
empfindliche Niederlage zufügen. Am 15 Eylül 1918 konnte
auch Dagestan zurückerobert werden.
Mit dem Waffenstillstand von Moudros, verlor das Kafkas
Islam Heer ihre Bedeutung und löste sich auf. Nuri Killigil
emigrierte nach Deutschland und kam 1938 zurück nach
Istanbul. Im europäischen Stadtteil von
Istanbul namens Zeytinburnu kaufte er ein Gewerbegelände
und baute eine Metallverarbeitungsfabrik. Vor allem wurden
hier Waffen hergestellt.
Im Jahr 1941 setzte sich Nuri Killigil mit dem deutschen
Botschafter Franz von Papen in Verbindung und es kam zu einem
Meinungsaustausch über eine mögliche großtürkischen Bewegung,
von dem die Deutschen beeindruckt waren. Nuri Killigil und
Franz von Papen freundeten sich an. In einem langen Dossier
versuchte Papen die Machthaber in Berlin davon zu überzeugen,
dass Deutschland bei geschicktem Vorgehen die Türkei auch im
Zweiten Weltkrieg auf seine Seite ziehen könnte.
Auf von Papens Empfehlung wurde Nuri Pascha im Herbst 1941
im Auswärtigen Amt zu Detailgesprächen empfangen. Es Herrschte
in Berlin die Vorstellung, dass eine panturkisch orientierte
Türkei zwangsläufig eine pro-deutsch orientierte Türkei sein
müsste. Allerdings erfuhr von Papen von seinen offiziellen
Gesprächspartnern lediglich, dass die Türkei Interesse an
einem kulturell gesunden Bestand seiner politischen
Minderheiten in der Sowjetunion habe, die teilweise bis zur
Krim von den Deutschen besetzt war. Zudem wurde ihm erklärt,
dass Russland kein Vorwand geliefert werden solle, die
türkischen Minderheiten abzuschlachten, so dass sie die
Türkei auch weiterhin neutral verhielt. Mit der deutschen
Niederlagen an der Ostfront und das Vorrücken der Roten Armee
wurden die deutsch-türkischen Gespräche beendet.
Später hat Killigil seine Fabrik erweitert und ist nach
Sütlüce umgezogen. Dort wurden auch Motoren und Munition
hergestellt. Als im Jahr 1944 die endgültige Niederlage der
Deutschen im Zweiten Weltkrieg abzusehen war, verloren auch
alle Türken den Rückhalt, die gute Beziehungen zu den
Deutschen hatten.
Am 2. März 1949 kam es um 17:10 drei aufeinander folgende
große Explosionen auf dem Fabrikgelände. 27 anwesende
Mitarbeiter, darunter auch Nuri Killigil verloren ihr Leben.
Es wurde zwar die Behauptung aufgestellt, dass es sich um
einen Anschlag handelte, aber schuldige wurden nie gefunden.
Alle 27 wurden gemeinsam auf dem
Edirnekapi Märtyrerfriedhof (Edirnekapı Şehitliği)
beigesetzt, wo für sie eine gesonderte
Killigil-Gedenkstätte errichtet worden ist.