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Osmanische Bastionen und Mauern in Buda sind Bauwerke im
damaligen Buda (heute Budapest), welche in der Zeit der
Osmanen
erbaut worden sind.
Während der fast 150-jährigen Herrschaft der
Osmanen
war Buda der Mittelpunkt ihrer ungarischen Provinz und deren
wichtigste Stadt. In dieser Zeit war Buda häufigen
Belagerungen und Naturkatastrophen ausgesetzt, nach denen
jeweils Renovierungsarbeiten vorgenommen wurden. Die ständige
Gefährdung und das Bedürfnis nach erhöhter Sicherheit geboten
die fortlaufende Instandhaltung und den weiteren Ausbau der
Verteidigungsanlagen. Das bezog sich vor allem auf die das
Wohnviertel der Festung umgebenden Mauern, die bereits vor den
Osmanen
durch eine Reihe von Bastionen verstärkt worden waren.
Die Osmanen erneuerten die Festungsmauern – mit Ausnahme
des Befestigungssystems des Palas – an der Nord- und Westseite
vollständig, wobei sie die frühere Linienführung zum Großteil
behielten. Die Mauern wurden durch große, innen mit Kasematten
ausgestaltete Kanonentürme, Rondelle, befestigt. Die durch die
Angriffe oder Brände beschädigten Mauerabschnitte des Palas,
der inneren Burg, wurden laufend erneuert, Türme und Bastionen
ausgebessert. Diese oft auf mittelalterlichen Grundmauern
errichteten Türme und Bastionen erhielten von den
osmanischen Bauherren neue Namen. So wurde zum Beispiel
der 1618-1621 erbaute vieleckige, zweigeschossige Turm am
westlichen Burghang nach dem Pascha Karakasch in Turm des
Karakasch Paschas umbenannt. Er wurde zwar Ende des 19. Jh.
n.Chr. abgetragen, doch im Zuge der der Rekonstruktion im
Außenumfang wiederaufgebaut.
Die Rundbastionen zur Befestigung des Wohnviertels waren
alle mit Geschützsälen ausgestattet. Am westlichen Abhang des
Festungsberges steht heute die aus den Ruinenteilen
wiederhergestellte Bastion des Kasim Pascha. Der Bau wurde von
Gürdschi Kenan Pascha begonnen, doch von Kasim Pascha in den
Jahren 1667/68 vollendet. Die rote Marmortafel zum Gedenken an
den Bauherrn und sein Werk befindet sich heute im Budapester
Historischen Museum. An der Westseite sind die Rondelle Saure
Suppe“ und „Veli Bei“ fast unversehrt geblieben und dasselbe
gilt für den die nordwestliche Seite abschließenden Erdwall
Toprak kulesi. Dieser gesamte groß angelegte Festungsbau war
später unter dem Namen Esztergomer Rondelle bekannt. Mus,
Pascha von Buda, erhielt zwischen 1630 und 1644 den Auftrag,
dieses Wehrsystem zu verstärken. Die Kasematten, die er
errichten ließ, stürzten aber bei der Rückeroberung Budas 1686
ein.
Denselben Kampfhandlungen fielen auch die Rundbastionen der
nördlichen und nordöstlichen Mauern zum Opfer, bestehen
blieben nur die Grundmauern. Was darüber hinaus vorhanden ist,
wurde später aufgebaut. Der zwischen 1648 und 1650 erbaute
Turm des Siavusch Paschas, stand, wenn auch verfallen, noch in
den vierziger Jahren des 18. Jh. n.Chr. Seine heutige Form
erhielt er in der Zeit um 1870.
Zum Schutz des Wieder Tores (Becsikapu) diente der Turm des
Murad Paschas – ein Rondell mit Geschützsaal wie alle übrigen,
auch er wurde 1650-1653 errichtet, vom heutigen Bau ist nur
der untere Abschnitt osmanischen Ursprungs.
Die Bastion des Mahmud Pascha, die ebenfalls der
Verteidigung des Wiener Tores diente, ist spurlos
verschwunden. Dass sie bestanden hat, bezeugt eine Gedenktafel
aus rotem Marmor mit Inschrift, die sich heute im
Nationalmuseum befindet.
Die von der Donau bis hinauf zum „Wassertor“ führende
Schutzmauer aus Reisiggeflecht wurde 1684 von dem Istanbuler
Architekten (Mimar) Siavusch Aga durch eine Steinmauer ersetzt
und durch zwei vieleckige Flankierbastionen mit Brustwehr und
Zinnen – den so genannten Gold- und Silberbastionen –
befestigt. Diese Mauern standen noch bis Mitte des 19. Jh.
n.Chr..