Osmanische Beyliks
Osmanische Fürstentümer (Beylik)

Aussprache:
arabisch:
إمارات الأناضول
persisch:
بكلك
englisch: Beyliks

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Die Osmanischen Fürstentümer waren der Vorläufer des Osmanisches Reichs.

Der Name bedeutet "Stätte eines Bey". In einem Beylik gehörte sämtlicher Grundbesitz den Beys und wurde an die Söhne weitervererbt. Die Beyliks wurden nach den Dynastiegründern benannt. Sie haben ihre Einflussregion zumeist geprägt. Die Beyliks in Anatolien unterstanden dem Schutz der Rum-Seldschuken und wirkten als Puffergebiete zu verfeindeten Reichen. Je nach Interesses eines Beys, der zumeist in Konkurrenz zu benachbarten Beys stand, wurde Wissenschaft und Kultur intensiv gefördert. In den Beyliks entstanden Hochschulen und Krankenhäuser, wobei sich türkisch als Wissenschaftssprache durchsetzte.

Die Zunahme des Islam in Anatolien und eine große Widerstandbewegung vieler Beylik in Anatolien gegen die Übergriffe der Mongolen führten im Jahr 1261 n.Chr. führten zum Zusammenschluss vieler Beyliks. Von diesem Zeitpunkt an war Anatolien in zwei politische Regionen geteilt, den östlichen Teil, der von den Seldschuken dominiert wurde, die die Souveränität des Ilchane akzeptierten, und den westlichen Teil, der unter der Herrschaft der Turkvölkern stand.

Die halbnomadischen Turkstämme im Westen, die sich dem zentralen Kontroll- und Finanzsystem der Ilchane widersetzten, stellten sich den Sultanen der Seldschuken entgegen. Es kam zu vielerlei kleineren Machtkämpfen. Zwischen 1270 und 1310 wurden in der Region altgediente turkmenische Fürstentümer wie Menteşe, Aydın, Saruhan und Karesi gegründet. Als erstes Fürstentum, das in der Region gegründet wurde, war das Menteşeoğulları, das 1269 von den Teke-Turkmenen unterstützt wurde. Diese Fürstentümer bildeten eine neue Kette turkmenischer Fürstentümer.

Das osmanische Fürstentum (Beylik) wurde das stärkste und reichste unter diesen in Westanatolien gegründeten Fürstentümern. Später begann es sich mit anderen Fürstentümer zusammen zu schließen. Osman I. gelang es immer mehr Beylik unter seine Kontrolle zu bringen. Nachdem Karacahisar erobert wurde, fügte Osman I. 1299 erstmals Yarhisar, Yenişehir und İnegöl zusammen mit Söğüt zu ihrem Herrschaftsgebiet hinzu. Im Jahr 1299 soll Osman I. in Karacahisar eine Predigt gehalten und dort einen Richter ernannt haben. Dabei soll er seine Unabhängigkeit erklärt haben. Daher wird als offizielle Gründung des Osmanischen Reichs das Jahr 1299 akzeptiert.

Die Gründungszeremonie wird in einem großen Gemälde im Militärmuseum Istanbul (Askerî Müze) thematisiert (siehe Foto).

Foto Y.Özoguz (2017 n.Chr.)

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