.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Papst Silvester III., mit bürgerlichem Namen Johannes von
Sabina, war kurzzeitig Papst im 11. Jh. n.Chr. und es gibt
Gerüchte, dass er den
Islam
angenommen habe.
Über sein Leben ist eigentlich wenig
bekannt. Nach der Vertreibung de Papstes Benedikts IX.
wurde er auf Betreiben der römischen Adelsfamilie der
Crescentier am 13. oder 20. Januar 1045 n.Chr. zum Papst
gewählt, nachdem der alte Papst bereits mehrere Monate nicht
in Rom weilte. Dabei spielte vor allem ein Machtkampf zwischen
den Familien Crescentier und den Tuskulanern eine wichtige
Rolle. Nach anderen Quellen wird sogar behauptet, Papst
Silvester III. habe sein Amt erkauft. Das dürfte aber eher ein
Gerücht zugunsten von Benedikt IX. der später tatsächlich sein
Amt verkaufen sollte.
Die Tuskulaner akzeptierten ihn nicht als Papst. Bereits am
24. Dezember 1045 wurde er abgesetzt und angeblich zu
Klosterhaft verurteilt. Allerdings gibt es hierbei einige
Unklarheiten - wie in so vielen Teilbereichen seines Lebens -
zumal er bis zu seinem Ableben 1063 nicht im Kloster weilte,
sondern sein Bistum Sabina verwaltete. Zuweilen wird er als
legitimier Papst, zuweilen als Gegenpapst bezeichnet.
Diese Verwirrung um sein Papstamt dürfte mit seinem
Vorgänger Benedikt IX. zusammenhängen. Er wurde zwar 1044
aufgrund seines ausschweifenden Lebenswandels bereits zum
zweiten Mal aus Rom vertrieben, gab aber sein Amt nie auf. Er
hatte sich ab September 1044 in Trastevere niedergelassen.
Unmittelbar nach der Ernennung von Johannes von Sabina zum
Papst exkommunizierte er ihn. Wie und warum es letztendlich
zur Absetzung Silvester III. kam, ist sehr unterschiedlich
wiedergegeben. So behaupten manche, dass es Benedikt IX.
gelungen ist, ein kleines Heer aufzustellen, mit dem er Rom
erstürmte, den Lateran, den Petersdom und die Engelsburg
besetzte und Silvester III. aus der Stadt vertrieb. Andere
behaupten, er wurde von Kaiser Heinrich III. abgesetzt.
Jedenfalls war er nur vier Wochen auf dem päpstlichen Thron,
hat aber nie von sich aus das Amt aufgegeben.
Benedikt IX. verkaufte die Papstwürde an seinen Taufpaten
Johannes Gratianus Pierleoni, der als Gregor VI. das Amt
antrat. Benedikt IX. wollte seine Cousine heiraten, weshalb er
auch unter großem Jubel der Bevölkerung selbst sein Zölibat
aufhob. Die Cousine aber wollte ihn nicht (mehr) heiraten,
weshalb Benedikt IX. seinen Rücktritt rückgängig machte. Somit
gab es zeitweilig drei Päpste gleichzeitig. 1046 erklärte die
Synode von Sutri auf Wunsch Heinrichs III. alle drei Päpste
offiziell für abgesetzt und es wurde Clemens II. als neuer
Papst gewählt. Dieser Ansicht widerspricht die Tatsache, dass
Silvester III. wohl selbst als Bischoff an jener Synode
teilgenommen haben dürfte und daher wohl zuvor zurückgetreten
sit.
Als Clemens II. bereits 1047 starb, möglicherweise von
Benedikt vergiftet, kehrte Benedikt erneut nach Rom zurück.
Silvester III. jedenfalls beanspruchte das Papstamt aber nicht
mehr.
Die äußerst verwirrenden Geschehnisse um den Papst, sowie
einige weitere Indizien, wie dass die
Kreuzzüge - obwohl schon lange gewünscht - bis 1096 nicht
stattfanden, haben manche
muslimische Autoren dazu bewegt, anzunehmen, dass
Silvester III. eigentlich
Muslim
geworden sei. Dem aber widerspricht sehr deutlich die
Tatsache, dass er weiterhin als Bischof seines Bistums Sabina
wirkte. Hierzu wird angegeben, dass er dies aus taktischen
Gründen tun musste, um der Klosterhaft zu entgehen. Er
überlebte Benedikt IX. (gest. 1055) und starb 1063 n.Chr.. 23
Jahre später begannen die
Kreuzzüge.