Paul von Samosata
  Paul von Samosata

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Paul of Samosata

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Paul von Samosata war in den Jahren 260–268 n.Chr. Bischof von Antiochia und wurde später als Häretiker aus der Kirche exkommuniziert weil er die Meinung vertrat, dass Jesus (a.) ein Mensch und nicht Gott war.

Der als Paulus geborene Christ kam aus Samosata (einer Stadt am Oberlauf des Euphrat). Er vertrat in einer Zeit, als die Lehre der Dreieinigkeit in der Kirche noch von vielen angezweifelt wurde, einen reinen Monotheismus. Durch das Wort und den Geist [ruh] Gottes, die in ihm wirkten, wurde Jesus (a.) in besonderer Weise zum Vorbild für die Menschen. Diese Ansicht sollte ein Jahrhundert später unter anderem von Marcellus von Ancyra auf dem historischen Konzil von Nicäa vertreten werden.

Der deutsche Kirchenhistoriker Friedrich Loofs (1858-1928) zitiert ihn bezüglich seiner Ablehnung der Dreieinigkeit folgendermaßen: "Zwei Götter würden verkündet, wenn der Sohn Gottes als Gott gepredigt werde".

Auf einer Kirchensynode in Antiochia im Jahre 264 n.Chr. wurden seine Ansichten diskutiert. Zunächst konnte er seine Position diplomatisch kaschiert vertreten. Erst auf einer Folgesynode im Jahre 268 n.Chr. wurde seine Absetzung als Bischof gefordert und durchgesetzt. Er akzeptierte die Absetzung nicht und bildete mit einigen Anhängern eine kleine Gemeinde, die bis zum Anfang des 4. Jh. n.Chr. unter dem Namen "Paulianisten" bekannt war.

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