Pickthall

Eines der wenigen bekannten Bilder von Muhammad Marmaduke Pickthall
Muhammad Marmaduke Pickthall

Aussprache:
arabisch:
persisch:
englisch: Muhammad Marmaduke Pickthall

1875-19.5.1935 n.Chr.

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Muhammad Willam Marmaduke Pickthall ist ein bekannter Übersetzer des Heiligen Qur'an ins Englische.

Er wurde im Jahre 1875 n.Chr. als Sohn eines anglikanischen Geistlichen in London geboren. Als sein Vater im Jahre 1881 starb, reiste er mit seiner Mutter durch ganz Europa. 1894 kehrte er nach England zurück und bewarb sich, wegen seiner großen Sprachbegabung, im Konsulat. Er wurde jedoch nicht angenommen und entschied sich, die Einladung, eines Freundes seiner Mutter anzunehmen, welcher nach Palästina gegangen war, um dort als anglikanischer Bischof von Jerusalem tätig zu sein.

Als er dort ankam, entschloss er sich Arabisch zu lernen und hoffte, mit diesen Kenntnissen einen beruflichen Zugang zu den Auslandskonsulaten zu bekommen. Er ging für einige Wochen nach Kairo und lernte dort von den Einwohnern ein wenig Arabisch. Als er daraufhin Monatelang die wichtigsten Ortschaften Palästinas bereiste, konnte er, dank seiner bereits erwähnten Sprachbegabung, schon fast fließend Arabisch, als er zurück in Jerusalem ankam.

Während der nächsten zwei Jahre heiratete er und ging in die Schweiz. Dort schrieb er 1898 seine erste Erzählung mit dem Titel: "Die Worte des Engländers". 1899 kehrte er schon nach England zurück und erwarb sich dort eine kleine Hütte in welcher er mehrere Romane schrieb.

1903 hat er das später weniger bekannte Werk "Said the Fisherman" geschrieben, das unter dem Titel "Glanz Liebe und Tod des Fischers Said" 1926 auch ins Deutsche übertragen wurde. Es ist ein hasserfüllter Roman gegen den Islam und die Muslime und vereint fast alle klischeehaften Vorurteile gegenüber Muslimen in der Romanfigur Said.

1907 kehrte er zurück in den Orient und war Gast eines britischen Beamten in Kairo. 1912 kehrte er nach Englang zurück und wurde Autor für das Magazin "The New Age". Als 1912 jedoch der Krieg mit dem Osmanischen Reich begann, fing er an, Artikel gegen diesen Krieg zu schreiben. Ein Artikel mit dem Titel "der schwarze Kreuzzug" wurde von seinem Arbeitgeber "The New Age" als Flugblatt herausgegeben. Auch verurteilte er die christliche Verteufelung der "Türken" und die Ermordung von Muslimen in Bulgarien. Ende des Jahres 1912 machte er sich dann auf in die Türkei, um sich selbst ein Bild von den Ereignissen zu machen.

Als 1914 der erste Weltkrieg begann, weigerte er sich am Krieg teilzunehmen, solange nicht ausgeschlossen war, dass er mit den Türken kämpfen musste. Er war ein Befürworter der Unabhängigkeit des Osmanischen Reiches. Unter anderem begann er auch in seinen Artikeln den türkischen Standpunkt unterzubringen und wurde mehr und mehr zum Befürworter und Verteidiger des Islams.

Obwohl Pickthall sehr vom Christentum beeinflusst war, immerhin waren sein Vater Geistlicher und zwei seiner Stiefschwestern Nonnen, nahm er 1917 den Islam an und wählte den Namen Muhammad für sich. Zeitweise war er als Imam für die muslimische Gemeinschaft in London tätig.

1920 ging Muhammad Pickthall nach Indien und arbeitete dort für die "Bombay Chronicle". Sieben Jahre später wurde er Mitarbeiter eines muslimischen Journals. Er begann auch Vorträge zu halten, die nach seinem Tod zusammengefasst mit dem Titel "Die kulturelle Seite des Islams" 1961 in Pakistan veröffentlicht wurden.

Sein wichtigstes Werk ist jedoch seine Übersetzung des Heiligen Qur'an ins Englische, welches 1930 fertig gestellt war und welches wiederum in vier andere Sprachen übersetzt wurde. Jedoch betonte er, dass das Wort ALLAHs eigentlich nicht übersetzt werden könne.

Muhammad Marmaduke Pickthall kehrte im Frühjahr 1935 nach England zurück. Am 19. Mai des selben Jahres kehrte er zu seinem Schöpfer zurück. Er wurde auf einem muslimischen Friedhof in Brookwood beigesetzt.

Links zum Thema

bullet Übersetzung des Heiligen Qur'an ins Englische von Pickthall

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