Prager Türke
Prager Türke

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Als Prager Türke wird eine Figur einer Skulptur auf der Karlsbrücke in Prag bezeichnet.

Die Skulptur ist eine von 30 auf der Karlsbrücke und eigentlich Johannes von Matha, Felix von Valois und Iwan gewidmet. Die ersten beiden gelten als heilig unter Katholiken, letzterer ist selig gesprochen. Johannes von Matha und Felix von Valois waren Gründer des Trinitarierordens. Die Ordensgemeinschaft gehörte zu der römisch-katholischen Kirche und entstand an der Wende zum 13. Jh. n.Chr. Er war dem geistlichen Kampf gegen den Islam gewidmet. Zu den Aufgaben des Ordens gehörte, dass man im Krieg in muslimische Gefangenschaft geratene Christen frei gekauft hat. Genau diesem Umstand ist die Skulptur auf der Karlsbrücke gewidmet.

Im unteren Teil steht ein offensichtlich viel zu dicker Osmane mit seinem Krummsäbel und einer Peitsche, die er hinter dem Rücken versteckt. Sein Kleid hat 13 Knöpfe als Unglückszahl. Er bewacht zusammen mit einem Hund ein Gefängnisgitter, hinter dem drei ängstliche Christen angekettet sind. Über ihnen stehen Johannes von Matha, Felix von Valois, der eine mit einem goldenen Kreuz, der andere mit Krone und Zepter. Ein gerade befreiter Gefangener dankt ihm.

Neben ihnen ist in Stein eingemeißelt die Laainische Aussage: "Liberata contagione patria et conclusa cum gallis pace" (Befreie das Land von der Besatzung und schließe Frieden mit den Galliern). Rechts davon steht in deutscher Sprache: "Die Brückenstatuen wurden im Jahre 1854 durch Bürgermeister Dr. Wanka restauriert." Auf dem darunter pazierten Schild sind die Namen der beiden Heiligen aufgeführt.

Die Statue wurde 1714 von Ferdinand Maximilian Brokoff im Auftrag des Grafen Thun zu Ehren des Trinitarierordens erstellt. Der "Prager Türke", gilt als eine der populärsten Brückenfiguren und inspirierte zu mancher Legende. Egon Erwin Kisch baut auf dem Motiv seine Erzählung "Wie der Türke auf der Karlsbrücke zu seinem Säbel kam" auf. Nach Aufstellung des Statue wurde der "Türke" von Passanten immer wieder mit Kot beworfen und sein Säbel gestohlen, so dass der aktuelle Säbel nicht dem ursprünglichen Original entspricht.

Auf der linken Seite steht Iwan (mit der Hirschkuh), die ein goldenes Kreuz zwischen dem Geweih trägt. Der Legende nach war Iwan der Sohn eines Fürsten, der im 9. oder 10. Jh. n.Chr. am Bach Loděnice zwischen Prag und der Burg Karlštejn gelebt haben soll. Er soll 14 Jahre (nach anderen Quellen 42 Jahre) in einer Höhle verborgen gewesen sein, wobei er die Zeit mit Gebeten und Meditation verbrachte und eine Hirschkuh ihm Milch schenkte. Ob die Figur des Iwan von Anfang an mit eingeplant war oder später hinzugefügt wurde, ist unklar.

Die gesamte Skulptur steht als erste Skulptur auf der rechten Seite der Brücke wenn man vom östlichen Ufer aus die Brücke in Richtung Westen betritt.

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