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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Die Preisschild-Angriffsrichtlinie oder
Preisschild-Angriffspolitik, manchmal auch als
"Vergeltungs-Verantwortung" bezeichnet, ist die Bezeichnung
für terroristisch motivierten Vandalismus im besetzten
Westjordanland durch zionistische sogenannte Siedler gegen
Palästinenser und ihren
Besitz.
Der Name wurde von Zionisten erfunden und von Medien der
Westlichen Welt
übernommen. Damit soll zum Ausdruck kommen, dass die Taten
dazu bestimmt seien, von den örtlichen
Palästinensern einen Preis
für jeden Widerstand gegen die Besatzung einzufordern;
insbesondere wenn sich der Widerstand gegen die Siedler als
Besatzer richtet.
Zu den Taten zählen unter anderem gewalttätige Angriffe auf
palästinensische Zivilisten,
darunter auch Frauen und Kinder, das Niederbrennen von
Moscheen und Feldern,
insbesondere das Zerstören von Olivenbäumen durch Brände oder
Entwurzeln von Bäumen. Auch die Massentötung von Viehherden
durch Brände sind dokumentiert. Der Vandalismus umfasst auch
die Beschädigung von Wohneigentum, Infrastruktur bis hin zu
Schulen.
Die Wurzeln der Preisschildpolitik werden in der Regel auf
den August 2005 zurückgeführt, als Israel sich aus dem
Gaza-Streifen
zurückgezogen und dabei auch zionistische Siedlungen aufgelöst
hat. Seitdem versuchen zionistische sogenannte Siedler, ein
"Gleichgewicht des Schreckens" herzustellen, in dem jede gegen
sie gerichtete staatliche Aktion eine unmittelbare
gewalttätige Reaktion hervorruft. Der verwendete Name
entmenschlicht Palästinenser
und degradiert sie zu einer Ware mit einem Preisschild.
Nach erfolgten Angriffen, werden die Täter in der Regel nie
von israelischen Behörden zur Rechenschaft gezogen. Die Täter
sind zumeist Anhänger von
Baruch Goldstein und seinesgleichen oder sympathisieren
mit ihnen. Laut der israelischen Menschenrechtsorganisation
Yesh Din, welche eine Auswahl von Vorfällen über 4 Jahre
überwachte, erhob die israelische Polizei keine einzige
Anklage nach 69 Fällen, die Preisschildoperationen
beinhalteten, bei denen zwischen 2005 und 2009 Tausende von
Olivenbäumen niedergebrannt wurden. Die Vereinten Nationen
haben berichtet, dass bis 2013 israelische Siedler fast 11.000
Olivenbäume im Besitz der Palästinenser im besetzten
Westjordanland beschädigt oder zerstört haben.
Preisschild-Angriffe wurden auch auf christliche heilige
Stätten verübt. Die Siedlerbewegung kann ungestört mit
Flugblättern zu solchen Straftaten aufrufen. Nachdem im Laufe
des Jahres 2011 eine Reihe von Moscheen in Brand gesteckt
worden waren, wurden alle später aufgegriffenen Verdächtigen
freigelassen. Oft werden die Preisschild-Aktivisten von
Angehörigen der israelischen Armee unterstützt. Laut einer im
März 2011 durchgeführten Ynet-Gesher-Umfrage wurde
festgestellt, dass 46 % der Israelis glauben, dass
Preisschild-Angriffe bis zu einem gewissen Grad gerechtfertigt
seien; auch auf besetztem Gebiet.
Im August 2012 definierten die Vereinigten Staaten die
Anschläge als „terroristische Vorfälle“.