Geringeres Übel
  Prinzip des geringeren Übels

Aussprache:
arabisch:
persisch:
englisch:

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Das Prinzip des geringeren Übels ist ein islamisches Handlungsprinzip in Fällen, in denen zwischen Dingen zu Wählen ist, die normalerweise alle im Islam verboten [haram] sind.

Das Prinzip des geringeren Übels ist auch im Heiliger Qur'an beschrieben unter anderem im Zusammenhang mit dem Verbot des Verzehrs von Schweinefleisch. Wenn aber in der Not dadurch ein ernsthafter Schaden für den Leib zu befürchten ist, darf Schweinefleisch doch verzehrt werden (vgl. 2:173). Ähnlich verhält es sich mit dem verbotenen Lügen, das im Fall der Lebensbedrohung im Zuge der Verstellung [taqiyya] als geringeres Übel ausnahmsweise angewandt werden darf.

Während individuelle Entscheidungen diesbezüglich von jedem Muslim selbst zu treffen sind, dürfen kollektive Entscheidungen nur vom Statthalter des Rechtsgelehrten [waliy-ul-faqih] bzw. dessen Vertreter gefällt werden, wie z.B. ob eine Moschee entgegen dem Gebot der Moscheeerhaltung, für einen wichtigeren Zweck abgerissen werden darf.

© seit 2006 - m-haditec GmbH - info@eslam.de