Pyramidenkästchen
Pyramidenstumpfdeckelkästchen

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.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Ein Pyramidenstumpfdeckelkästchen aus der Zeit von r dem 13. Jh. n.Chr. ist eine Handarbeit, in der Elemente des Islam und des Christentums vermischt worden sind.

Die Handarbeit wurde aller Kenntnis nach im Laufe der zeit erweitert, so dass es zu einer Mischung der Kulturen kam. Es wird vermutet, dass das Kästchen aus Sizilien stammt. Seit 1902 n.Chr. ist es im Besitz des Victoria und Albert Museums in London.

Es wird vermutet, dass der Kasten ehemals einen flachen Deckel besaß, welcher später ausgewechselt worden ist. Der heutige Deckel ist mit Medaillon-Malereien mit doppeltem Rand verziert, die auf der Vorderseite Arabesken umranden. auf den kurzen Seiten ist jeweils ein Gepard abgebildet und auf der Rückseite ein Musiker. Die Zwischenräume sind mit Pfauen, kleineren Vögeln und Pflanzen gefüllt. Auf dem vorderen Deckelrand gibt es eine arabische Inschrift im Stil der Nasch-Schrift mit dem Inhalt: "Das Glück eines Vogels, die Hoheit des Schicksals und die Umstände, die zu rechtem Verhalten führen. Ewige Glorie! Und vollkommene Macht und Glorie währet ewig." In der Mythologie des Islam steht der Vogel oft für die Seele [nafs], wobei die Seele [nafs] im Diesseits wie ein Vogel im Käfig lebt und erst mit dem ewigen Leben aus dem Käfig befreit wird.

Auf der Vorderseite des Gehäuses selbst sind zwei Figuren gemalt, die wie Heiligenfiguren des Christentums wirken. Sie tragen einen Bischofsstab, der von einem Kreuz bekrönt wird. In der anderen Hand halten sie ein Buch mit einem Kreuz darauf abgebildet. Auf der Rückseite sind zwei Plaketten und an den Kurzen Seiten Hasen aufgemalt.

Die Oberschicht des Kasten ist aus Elfenbein und der Kern aus Holz. Die sogenannten Transkulturalität solcher Objekte gilt als Brücke zwischen Islam und Christentum im Mittelalter.

Das Pyramidenstumpfdeckelkästchen wurde unter anderem in der Ausstellung Islam in Europa 1000-1250 gezeigt.

Foto Y.Özoguz (2022 n.Chr.)

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