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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Qabus ibn Said ist seit dem 23. Juli 1970 Sultan von
Oman
aus der
Al-Bu Said Dynastie.
Er wurde am 18.11.1940 in Salala Sohn von Sultan Sayyid
Sa'id bin Taimur Al Sa'id und seiner zweiten Frau, Prinzessin
Mazun, geboren. Er ist der einzige bekannte Sohn seines
Vaters. Seine Kindheit verbrachte der Sultan in Salala, wo er
von einem alten arabischen Gelehrten unterrichtet wurde. Mit
17 Jahren wurde er im September 1958 von seinem Vater auf eine
Privatschule nach Bury Saint Edmunds, Suffolk, England
geschickt. 1960 trat er als Kadett in die Königliche
Militärakademie in Sandhurst (Großbritannien) ein und soll
dort unter anderem Klassenkamerad von König Husain I. aus Jordanien
gewesen sein.
In 1962 wurde er als Second Lieutenant (Unterleutnant, der
niedrigste Offiziersgrad) in ein britisches
Infanterie-Bataillon der Rheinarmee beordert und war sieben
Monate lang in Minden (Deutschland) bedienstet. Die Briten
hatten ihn frühzeitig als Nachfolger seines Vaters ausgebildet
und hofften durch ihn auf größeren Einfluss in der Region.
Nach seiner Dienstzeit in der Armee wurde er in England in
administrativen und wirtschaftlichen Dingen geschult.
Anschließend ging er in Begleitung des britischen Majors
Leslie Chauncey auf eine dreimonatige Weltreise. 1964 kehrte
Sultan Qabus in den Oman zurück und verbrachte auf Wunsch
seines Vaters die nächsten sechs Jahre in seiner Geburtstadt
Salala. Nach offiziellen Angaben beschäftigte er sich während
dieser Zeit mit dem Studium des Islam sowie der kulturellen
und historischen Vergangenheit seines Landes.
Am 23. Juli 1970 setzte er seinen Vater mit Hilfe des
jungen Scheichs Buraik ibn Hamud al-Ghafiri durch einen
Staatsstreich ab, wobei davon ausgegangen wird, dass er
entsprechende Signale durch England erhalten hatte. Der Vater
leistete bewaffneten Widerstand, wobei die angaben über seine
Überwältigung widersprüchlich sind. Letztendlich wurde er dazu
gezwungen, die Abdankungsurkunde zu unterzeichnen. Nach einer
ersten ärztlichen Versorgung wurde er nach London ins Exil
geflogen, wo er zwei Jahre später im Dorchester Hotel
verstarb.
Nach der Machtübernahme im Hof, die wenig Auswirkungen auf
das alltägliche Leben hatte, war Qabus mit der Sicherung
seiner Herrschaft innerhalb der regierenden Elite beschäftigt.
Erst nach der Absetzung des Premiers Tariq konnte er die
gesamte Macht an sich reißen. Mit Hilfe der Briten und dem
damaligen Schah von Persien bekämpfte er einige Aufständische
im Süden des Landes.
Sultan Qabus bewirkte, dass Oman 1971 der UNO und der
Arabischen Liga beitrat. Die Einnahmen durch Öl, von denen vor
allem britische Unternehmen profitierten, nutze Sultan Qabus
um eine technische Modernisierung der Infrastruktur, des
Bildungs- und Gesundheitswesens zu beschleunigen, da das Land
zuvor sehr rückständig war. Für diese Ziele kooperierte er
auch mit dem IWF. Sultan Qabus regiert das Land eigenständig
als Premier-, Verteidigungs-, Finanz- und Außenminister in
Personalunion.
Offiziell vertrat er einen
Islam
der
Ibaditischen Richtung. Ab Mitte der 1990er Jahre
finanzierte er den Bau der nach ihm benannten
Sultan Qabus Moschee.
Am 22. März 1976 heiratete er in
Maskat
Prinzessin Sayyida Kamila bint Tariq Al Sa'id (geb.
20.11.1951). Die Ehe wurde nach kurzer Zeit wieder geschieden
und aus ihr gingen offiziell keine Kinder hervor.
Sultan Qabus lebte in zahlreichen sehr prunkvollen Palästen: Al-Alam Palast in Maskat, Palast in Barka, Wohnpalast in Seeb,
Al-Hisn Palast in Salala, Mamurah-Palast in der Nähe von
Salala, Palast in Sohar.
Im Jahr 2012 wurde Sultan Qabus von
Imam
Chamenei empfangen und brachte den
Sultan Qabus Moschee Relief-Teller als Geschenk mit.
Wegen einer Darmkrebs-Erkrankung reiste Qabus bin Said im Juli
2014 zur medizinischen Behandlung nach Deutschland und bliebt
acht Monate. Nach offiziellen Angaben war er im März 2015
vollkommen geheilt und kehrte wieder nach Oman zurück. Im
Dezember 2019 kam Qabus nach Löwen in Belgien ins
Universitätskrankenhaus (Universitair Ziekenhuis Leuven), um
sich einer mehrwöchigen Behandlung zu unterziehen. Er starb am
10. Januar 2020 im Alter von 79 Jahren. Sein Nachfolger wurde
sein Cousin Haitham ibn Tariq.