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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Abu Sahl Waydschan ibn Rustam al-Quhi, bekannt als al-Quhi,
zuweilen al-Kuhi geschrieben, war ein bedeutsamer Mathematiker,
Arzt und Astronom im 10. Jh. in Bagdad.
Er ist um 940 aus
Quh in Tabaristan geboren
und um 1000 n.Chr. gestorben.
Er wirkte in der Zeit der
Machtübernahme durch die
Buwayhiden an deren Hof in
Bagdad. 969/970
n.Chr. führte er mit as-Sidschzi und anderen auf
Anordnung des Kalifen Adud ad-Daula Beobachtungen der Winter-
und Sommersonnenwende in
Schiraz durch. Auch unter dem
nachfolgenden Kalifen Scharaf ad-Daula (regierte ab 983 n.Chr.)
arbeitete
er am Hof in
Bagdad und
führte auf Anordnung des Kalifen in
einem neu erbauten Observatorium (988 n.Chr. eröffnet) im
Palastgarten des Kalifen Planetenbeobachtungen durch. Nur
ein Jahr später schloss das Observatorium mit dem Tod des
Kalifen, was zum Niedergang der
Buwayhiden führte.
Bekannt ist al-Quhi vor allem für seine Arbeiten in
Geometrie. Beispielsweise löste er ein
Problem bei der Beschreibung eines Kugelsegmets und
vervollständigte die Konstruktion des regulären Heptagons
in einer im Arabischen überlieferten, auf Archimedes
zurückgehenden Abhandlung. Er
löste auch das Einschreiben eines gleichseitigen Pentagons in
ein Quadrat, was auf die Lösung einer Gleichung 4. Grades
führt. Zudem schrieb er eine Abhandlung über das
Astrolabium, in der er einige schwierige
Abbildungsprobleme löste. Auf ihn kann das Werkzeug
zurückgeführt werden, welches von ihm als "vollkommener
Zirkel" bezeichnet wurde, und ein Vorreiter des Zeichenzirkels
ist. Ein nachgebautes Modell ist im
Istanbuler Museum für Geschichte der Wissenschaft und
Technik im Islam ausgestellt (siehe Foto unten).
