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Rac fürdö (Raizenbad) ist ein Thermalbad in Budapest und
gehört zu den
Bädern der Osmanen in Ungarn.
Das Raizen- bzw. Imrebad ist neben den Thermalquellen von
Buda-Süd (I., Hadnagy utca 8-10) am nördlichen Fuße des
Gellertberges im Stadtviertel Taban errichtet worden.
Evliya Tschelebi (Çelebi) nennt es Tabaner Bad (Debbaghane
ilidschessi). Raizenbad wurde es nach den hier angesiedelten
Raizen (Südslawen) genannt. Marsigli nach wurde das Bad in der
Zeit der
Osmanen auch ein Kleines Bad (Kütschük ilidschessi)
genannt.
Bei der Vertreibung der
Osmanen aus Buda nahm das Bad keinen Schaden und blieb
vorerst im Besitz der Stadt Buda. Im Jahre 1690 wurde es von
Kaiser Leopold I. dem Kapitän Pergassi zum Geschenk gemacht,
dessen Erben das Bad 1774 an Matyas Zagler verkauften. Im
Jahre 1860 hieß der Besitzer Johann N. Heinrich, der das auch
früher schon mehrmals umgebaute Bad bedeutend erweitern ließ.
Im zweiten Weltkrieg ging der im 19. Jh. n.Chr. ausgebaute
Flügel zum Großteil zugrunde, mit Ausnahme der nach Plänen von
Miklos Ybl ebrauten, neuerdings renovierten Kuppelhalle. Die
Rekonstruktion der
osmanischen und späteren Bauteile erfolgte in den Jahren
1958-1960.
Ursprünglich hatte das
osmanische Bad einen rechteckigen Grundriss. Vom frühesten
Bau sind heute nur die Kuppelhalle und der ihr südlich
angegliederte, mit Tonnengewölbe überdachte Raum vorhanden.
Der Kuppelhalle schlossen sich ursprünglich nordwestlich – wie
auch beim Königsbad – drei ähnliche kleinere Räume an.
Eine Halbkugelkuppel wölbt sich über die außen viereckige,
innen achteckige Kuppelhalle, in der sich das Becken befindet.
Die Kuppel sitzt auf einer außen achteckigen, innen
kreisrunden Trommel. Getragen wird die Kuppel von einer Reihe
von Eselsrückenbogen, die sich auf ein wenig vortretende
Wandpfeiler stützen. In den Wandnischen unterhalb der Bogen
standen früher die Waschbecken und Wandbrunnen. Die Mitte der
Kuppelhalle nimmt das achteckige Becken ein, in das man über
mehrere Stufen hinabsteigt.
Das Wasser kam auch hier aus der durch die Wände geführte
Rohrleitung, die von Thermalquellen am Fuße des Berges
gespeist wurde. Licht erhielt die Kuppelhalle durch hoch
sitzende kleine Fensteröffnungen an der Bergseite mit
Steinrahmung und Eselsrückenbogen-Abschluss.