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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Das Recht des Nachbarn ist im
Islam
ein gesondertes Recht, welches für besonders gute Beziehungen
zwischen Nachbarn sorgen und damit den Frieden in der
Gesellschaft sichern soll.
Pars Today– Im
Heiligen Quran und in den
Überlieferungen [hadith] wie z.B. in den
Sendschreiben über die Rechte (Risalat al-Huquq) werden
die Rechte der Nachbarn stark hervogehoben: Im Recht nur 31
heißt es im
Sendschreiben:
Das Recht
deines Nachbarn besteht darin, dass du ihn, wenn er abwesend
ist, beschützt und ihn, wenn er anwesend ist, ehrst und ihm
hilfst, wenn ihm Unrecht widerfährt. Du gibst nichts weiter,
was für ihn beschämend ist und wenn du etwas Schlechtes weißt,
dann verbirgst du es. Wenn du weißt, dass er deinen Rat
annimmt, dann berate ihn in dem, was zwischen beiden ist. Bei
Schwierigkeiten lässt du ihn nicht allein, vielmehr
erleichtere ihm seine Erschwernis. Vergib ihm seine Fehler und
gehe mit ihm großzügig um. Es gibt keine Stärke und Macht
außer Gott.
Durch die richtige Interaktion mit den Nachbarn entsteht
ein schönes und günstiges Umfeld für das Wachstum der
Mitglieder einer Nachbarschaft und damit der Gesellschaft.
Es wird berichtet, dass sich
Prophet Muhammad (s.) eines Tages an seine
Gefährten wandte und sagte: „Wisst ihr, was das Recht
des Nachbarn ist?“ Die Gefährtn sagten „Nein“. So
zählte
Prophet Muhammad (s.) die Rechte auf:
„Das Recht des Nachbarn gegenüber anderen Nachbarn
besteht darin, dass ihr ihn besuchet wenn er krank wird, und
wenn er stirbt, an seiner Beerdigung teilnehmt und wenn er
euch um einen Kredit bittet, ihm einen Kredit gebt. Gratuliert
ihm zu seinem Glück und tröstet ihn in Zeiten der Trauer und
des Unglück. Macht euer Gebäude nicht höher als sein Gebäude,
um den Wind auf ihn nicht zu blockieren. Wenn ihr eine Frucht
kauft, schenkt sie ihm, und wenn ihr sie ihm nicht geben,
nehmt sie heimlich mit ins Haus (so dass er es nicht sieht).
Und gebt die Frucht nicht eurem Kind, das es verärgert, wenn
es sie dem Nachbarskind zeigst. Stört eure Nachbarn nicht
durch den Geruch eures Essens, es sei denn, ihr schickt ihm
auch etwas von diesem Essen“.
Der
Heiligen Quran betont mehrfach die Bedeutung guter
Nachbarschaft:
„Dient Allah und gesellt Ihm nichts bei, und seid gütig
zu den Eltern, den Verwandten, Waisen, Bedürftigen, dem nahen
Nachbarn, dem fernen Nachbarn, dem Gefährten an eurer Seite,
dem Reisenden und denjenigen, die eure rechte Hand besitzt.“
(4:36 )
„… und sprecht mit den Menschen in Güte …“ (2:83)
Daraus wird abgeleitet, dass Nachbarn mit Respekt,
Freundlichkeit und Rücksicht behandelt werden müssen.
Einige
Gelehrte [faqih] haben die Rechte des Nachbarn in mehrere
Kategorien eingeteilt:
- Schutz und Sicherheit: Der Nachbar darf nicht bedroht
oder belästigt werden. Dazu gehört, dass man keine Lärm-
oder Geruchsbelästigung verursacht.
- Unterstützung und Fürsorge: Hilfe in Notzeiten: Nahrung,
Schutz, Beistand. Ein Nachbar soll sich kümmern, wenn der
andere krank ist oder in Schwierigkeiten steckt.
- Respekt und Höflichkeit: Grüßen und Freundlichkeit: Ein
einfaches „Salam“ oder freundliche Worte stärken das
nachbarschaftliche Band. Privatsphäre achten: Nicht
ungefragt in den Besitz oder die Angelegenheiten des
Nachbarn eindringen.
- Teilnahme an sozialen und religiösen Pflichten:
Einladung zum Essen oder Feiern im Rahmen der Möglichkeiten.
Unterstützung bei gemeinschaftlichen Angelegenheiten, z. B.
Bauhilfe oder gemeinsamer Schutz.
Schlechter Umgang mit Nachbarn wird in den
Überlieferungen [hadith] als
Sünde
betrachtet.