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Salome soll der Name einer Tochter der Herodias gewesen sein,
die im Zusammenhang mit dem
Märtyrium des
Johannes (a.) erwähnt wird.
Sie soll ab ca. 54 n.Chr. Königin in Kleinarmenien gewesen
sein. Ihr Großvater war Herodes der Große, ihr Vater Herodes
Boethos (Herodes ohne Land). Sie galt als schönste Frau ihrer
Zeit.
Sie war in Verachtung der Regeln für
Mahram-Verwandte unter anderem verheiratet mit ihrem Onkel
Philippos und anderen. Ca. 34 n. Chr. heiratete sie ihren
Verwandten Aristobulos, den Sohn des Königs Herodes von
Chalkis. Aristobulos wurde ca. 54 n. Chr. vom römischen Kaiser
Nero zum König von Kleinarmenien ernannt. Salome wurde dadurch
zur Königin dieses Reiches, das mit dem Hauptort Nikopolis im
nördlichen
Anatolien lag. Über das Paar sind Münzen erhalten.
Aus biblischen Erzählungen heraus entwickelt sich die so
genannte Salomelegende. Demnach will Herodias den Tod des
Johannes (a.), weil dieser sie öffentlich zur
Buße [tauba]
und Abkehr von der
Unzucht [zina] aufruft. Herodes aber weigert sich zunächst
Johannes (a.) töten zu lassen und setzt ihn lediglich
gefangen.
Anlässlich einer Geburtstagsfeier des Herodes soll Salome
einen öffentlichen Tanz aufgeführt haben, der die anwesenden
Männer derart in Verzückung versetzt, dass Herodes ihr jeden
Wunsch "bis zur Hälfte seines Reiches“ (Mk 6,23 EU) erfüllen
wolle. Salome fragte ihre Mutter, was sie sich wünschen solle,
und diese soll den Kopf des
Johannes (a.) verlangt haben. Herodes muss den Wunsch
erfüllen, lässt
Johannes (a.) köpfen und das Haupt auf einer Schüssel
bringen.
Ursprünglich soll der Name "Salome" in der Legende nicht
genannt worden sein. Erst ein Mönch und Presbyter namens
Isidor von Pelusium soll die Tochter der Herodias gegen Anfang
des 5. Jh. n.Chr. dann in einem Brief mit dem Namen Salome
erwähnt haben.
In der Kunst wurde das Motiv der Salome, ihr
verführerischer Tanz wie auch die Köpfung des
Johannes (a.) umfangreich verwendet.