Saudi-Arabien
Saudi-Arabien

Aussprache: al-saudiyya
arabisch:
السعودية
persisch:
عربستان سعودی
englisch:
Saudi Arabia

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Das Königreich Saudi-Arabien ist eine absolute Monarchie auf der arabischen Halbinsel Hidschaz.

Es ist das einzige Land in der Islamischen Weltgemeinschaft, das den Namen einer Familie trägt. Saudi-Arabien grenzt an Jordanien, Irak, Kuwait, Vereinigte Arabische Emirate (VAE), Katar, Oman und Jemen. Viele Grenzverläufe sind durch die ehemaligen Kolonialmächte festgelegt, was insbesondere durch die geradlinigen Verläufe im Norden deutlich wird. Im Osten und Westen ist das Land vom Roten Meer und dem Persischen Golf begrenzt. Das Land ist in 13 Provinzen [mintaqa] unterteilt und zwei Regionen, die hoheitsrechtlich neutral, aber dem Königreich zugeordnet sind. Die Einwohnerzahl ist aufgelistet unter Islamische Weltgemeinschaft [ummah].

Die beiden heiligsten Stätten des Islam, die Kaaba in Mekka und die Prophetenmoschee in Medina, liegen im heutigen Saudi-Arabien.

Die Flagge Saudi-Arabiens wurde 1932 eingeführt und in der heutigen Form am 15. März 1973 angenommen. Auf grünem Hintergrund liegt waagerecht ein gerades weißes Schwert, darüber in weißen arabischen Schriftzeichen das Glaubensbekenntnis [schahada].

Seit Beginn der historischen Überlieferung war die Arabische Halbinsel von Semiten bewohnt. Wegen des rauen Wüstenklimas war das Nomadentum die vorherrschende Lebensform. Die größte Völkerbewegung entstand im 7. Jahrhundert mit der Verbreitung des Islams durch den Propheten Muhammad (s.) als viele Menschen in das aufstrebende Land einwanderten. Die wirtschaftliche Wirkung blieb aufgrund des rauen Wüstenklimas allerdings auf die Pilgerstätten Mekka und Medina begrenzt. Erst mit dem Zerfall des Osmanischen Reichs änderte sich die Situation.

Ein erster größerer Expansionsversuch unter Emir Saud I. (1803-1814) bewirkte zunächst eine vernichtende Militärintervention des osmanischen Vizekönigs von Ägypten, Muhammad Ali, dessen Truppen Sauds Sohn Abdallah I. 1818 schlugen. Zweimal (1818-1822 und nochmals 1838-1843) wurde das saudische Herrschaftsgebiet im Nadschd von ägyptischen Truppen besetzt. Nach diesen Rückschlägen gerieten die erheblich geschwächten Saudis unter die Oberherrschaft anderer, osmanentreuer arabischer Stammesfürsten. Emir Abd al-Aziz II. ibn Saud (der ab 1902 regierte) führte aufgestachelt von Briten dann einen erfolgreichen Aufstand gegen die Osmanen durch und gründete eine auf dem Wahhabismus basierende Erbmonarchie. Entscheidend war dabei der militärische Sieg Ibn-Sauds 1925 über die konkurrierende Dynastie der Haschimiten, die dabei ihr Stammkönigreich Hidschaz samt den heiligen Städten verloren.

Nach weiteren Eroberungen wurden die unterschiedlichen Gebiete am 23. September 1932 zum neuen Einheitsstaat Saudi-Arabien vereinigt, weshalb der 23. September Nationalfeiertag ist. Durch die reichen Erdölvorkommen erlangte das Könighaus materiellen Wohlstand.

Der Wahhabismus war in allen Lebensbereichen zu spüren. Erst 1963 wurde die Sklaverei abgeschafft, wobei die Sklaven durch Gastarbeiter aus den arabischen Nachbarstaaten sowie Süd- und Südostasien und Afrika ersetzt wurden.

Saudi-Arabien ist eine absolute Erbmonarchie; ein Regierungssystem, dass nach den meisten Gelehrten [faqih] nicht mit dem Islam vereinbar ist, aber vom Wahhabismus gestützt wird. Seit dem 1. August 2005 regiert König Abdullah bin Abd al-Aziz, der gleichzeitig Premierminister ist. Auch der Rest der königlichen Familie hat wichtige Regierungsämter inne.

Seit der saudischen Staatsgründung 1932 n.Chr. herrschten einschließlich Abdullah sechs Könige über das Reich, alle aus dem Hause der Al-Saud:

bullet Abdulaziz al-Saud, (1932-1953 n.Chr.)
bulletSaud, (1953-1964), Sohn von König Abd al-Aziz
bulletFaisal, (1964-1975), Sohn von Abd al-Aziz
bulletChalid, (1975-1982), Sohn von Abd al-Aziz
bulletFahd, (1982-2005), Sohn von Abd al-Aziz
bulletAbdullah, (seit 2005), Sohn von Abd al-Aziz

Saudi-Arabien ist einer der engsten Verbündeten der USA und das Königshaus wird durch die USA gestützt. Im Irak-Iran-Krieg unterstützte Saudi-Arabien den Irak, wofür es sich nie entschuldigt hat, da das Königshaus um ihre eigene Macht aufgrund der Islamischen Revolution im Iran fürchtete.

Eine Eigenheit des saudischen Systems, die sich aus der Festlegung des Wahhabismus zur Staatsdoktrin ergibt, ist die Religionspolizei [mutawwa], die selbst die Teilnahme am Ritualgebet gewaltsam durchsetzt; ein Verhalten, das staatlich verordnet einmalig in der gesamten Islamischen Weltgemeinschaft ist, genau so das Fahrverbot für Frauen auf öffentlichen Straßen. Frauen besitzen derzeit weder das aktive noch das passive Wahlrecht bei den bestehenden wenigen Wahlen in vergleichsweise unbedeutende Positionen, was wiederum einmalig in der Islamischen Weltgemeinschaft ist. Jegliche Öffnung von Handelsgeschäften während der "offiziellen" Gebetszeit ist verboten. Während des Fastenmonats Ramadan ist es in der Öffentlichkeit verboten etwas zu trinken, zu essen oder zu rauchen, obwohl der Islam selbst zahlreiche Ausnahmefälle zum Fasten [saum] vorsieht!

Saudi-Arabien ist der größte Produzent von Erdöl weltweit.

Das etwa 2.150.000 km² große Königreich Saudi-Arabien ist in die 13 Provinzen aufgeteilt: Baha, Al-Hudud asch-Schamaliya (Northern Frontier), Dschauf (inklusive Qurayyat), Medina, Qasim, Riad, Eastern Province, Asir, Hail, Dschaizan, Mekka, Nadschran und Tabuk. Regiert werden die saudi-arabischen Provinzen von Prinzen beziehungsweise von nahen Verwandten der königlichen Familie.

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