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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Schabbtai Zvi, zuweilen Schabbtai Zvi, Sabbatai Zewi oder
Schabbatai Zwi geschrieben, war ein Gelehrter des
Judentum, der später unter mysteriösen Umständen den
Islam
angenommen haben soll, nachdem er als selbsterklärter
Messias Unruhe gestiftet hat. Seine Lehren sollen heute noch
in
Albanien nachwirken.
Schabbtai Zvis Familie soll 1626 im
damaligen Smyrna (heute Ismir) geboren sein. Sein
jüdischer Vater hieß Mordechai (gestorben 1653) und soll
aschkenasischen Ursprungs gewesen sein. Es wird davon
ausgegangen, dass er eine traditionelle
jüdische Ausbildung erhielt mit dem Ziel Rabbiner zu
werden.
Um 1648 soll er angefangen haben, seinen Freunden zu
erzählen, er sei selbst ein
Prophet, worauf er nach 1651 aus der jüdischen Gemeinde
ausgeschlossen wurde und Smyrna verlassen hat. In seiner
nächsten Station Saloniki blieb er auch nicht lange und zog
1658 nach
Istanbul. Zunächst problemlos konnte er unter der
Herrschaft der
Osmanen in der jüdischen Gemeinde die Kabbala studieren.
Warum er ein Jahr später die Stadt verlassen hat, wird
widersprüchlich wiedergegeben. Zusammen mit Rabbi David
Chabillo, einem Kabbalisten und
jüdischen Gelehrten aus
Jerusalem, den er in
Istanbul kennengelernt hatte, reiste er zurück nach
Smyrna. Angeregt durch seinen neuen Lehrer hatte er den Wunsch
nach
Jerusalem zu reisen. Er erfüllte sich seinen Wunsch in
1662 n.Chr. wobei er über
Kairo
reiste. Es wird berichtet, dass er angeblich den Auftrag
erhalten haben solle, eine große Geldsumme für die
Juden
in
Jerusalem zu sammeln, wofür er zu der wohlhabenden
jüdischen Gemeinde nach
Kairo
geschickt worden sei, wobei unklar bleibt, zu welchen Zweck
das genau erfolgen sollte. Wie so vieles in seinem Leben,
widersprechen sich die Angaben bzw. stehen im Widerspruch zu
historischen Tatsachen. Von einer angeblichen
Zahlungsunfähigkeit der
Juden
in
Jerusalem an die
Osmanen ist sonst kaum etwas bekannt.
Am 31. März 1664 heiratete Schabbtai eine möglicherweise
aus Polen stammende Jüdin namens Sarah. Sie erzählte später,
dass sie angeblich schon 1655 in Amsterdam von sich behauptet
habe, sie werde den Messias heiraten, was ihr wohl eher von
Schabbtai aufgegeben wurde, um seine Position zu stärken. Das
Zusammentreffen der beiden wird ohnehin derart legendenartig
verklärt wiedergegeben, dass ernsthafte Zweifel an der
Lebensgeschichte der Frau angebracht sind. Mit der
Unterstützung seiner Frau gelang es ihm einige Anhänger um
sich zu scharen, die ihn als "Messias" feierten.
Gegen Ende 1664 bzw. Anfang 1665 n.Chr. erhielt er
angeblich die Bestätigung, dass er der Messias sei durch einen
Rabbiner in
Gaza. Daraufhin ernannte er zwölf Mitglieder der Gemeinde
zu
Gaza zu Repräsentanten der zwölf Stämme Israels. Dies gilt
als Gründungszeit der Sekte der Sabbatianer, die nach
Schabbtai benannt sind.
Er bekam immer mehr Anhänger, zunächst unter
Juden
in verschiedenen Städten. Schabbtai lebte fortan in
Palästina. Als er in
Jerusalem mit seinen zwölf Vertretern der Stämme Israels
auf dem Tempelberg ein Opfer darzubringen versuchte, kam es
zum Konflikt mit dem ortsansässigen Rabbinat, dass seine
"Mission" als Falsch zurück wies. Er verlies erneut die
Gegend, verbreitete aber die Legende, dass die
Osmanen die Feinde seien, die ihn zeitweilig verjagt
hätten, er aber wieder kommen werde. Das passierte alles in
1665 und bereits im Herbst reiste er über Safed,
Damaskus und
Aleppo
wieder nach Smyrna. Im Dezember des Jahres besetzte er
angeblich die sephardische Synagoge, wobei unklar bleib, wer
ihn je daran gehinderrt hat, so dass von einer "Besetzung" die
Rede sei. Vielmehr standen ihm mehrere Rabbiner zur Seite.
Vier von ihnen begleiteten ihn am 30. Dezember 1665 nach
Istanbul.
Bisher hatten sich die
Osmanen nicht in die innerjüdische Angelegenheit
eingemischt, aber bei seinem neuerlichen Versuch, dieses Ma in
Istanbul sich als Messias auszugeben, wurde er
festgenommen. Das verstärkte die Hoffnung vieler
Juden
Schabbtai würde bald die
Osmanen besiegen und seine messianische Aufgabe erfüllen.
Am 15. September 1666 wurde er vor ein Gericht der
Osmanen gestellt, die mit einer sehr drastischen Methode
nachweisen wollten, dass Schabbtai nicht der Messias ist. Sie
stellten ihn vor die Wahl den
Islam
anzunehmen oder den Pfeil abzuwehren, den ein Bogenschütze auf
ihn abschießen würde, damit seine Unverwundbarkeit beweise,
dass er der Messias sei; eine Zwangsmethode, die allerdings
mit dem
Islam nicht vereinbar ist. Schabbtai gab formell auf Messias zu
sein und nahm den
Islam
an. Seine Frau Sara nahm zusammen mit vielen seiner Anhänger
ebenfalls den
Islam
an, da jene Anhänger auch in diesem Schritt eine messianische
Weisheit sahen. Alle kamen frei. Der Legende nach soll er eine
Taube an seiner Brust und unter seinem Kleid versteckt haben
und "bei der Seele in meinem Kleid" geschworen haben,
was ihm als besonders gerissener Betrug im Nachhinein
nachgesagt wird.
Ende des Jahres 1672 wurde Schabbtai allerdings wieder
verhaftet mit der Begründung, er hätte den
Islam
beleidigt oder sei sogar vom
Islam
abgefallen. Er wurde nach
Albanien verbannt, wo er noch vier Jahre lebte und wirkte.
Er starb am 16. September 1676 in Ulcinj. Noch heute gibt es
Anhänger seiner Bewegung, die teilweise sektenartig im
Islam,
insbesondere in Albanien, wirken und eher Nationalistische
Ideen verbreiten als die universellen Werte des
Islam.