.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Muhammad ibn al-Hasan ibn Farqad asch-Schaibani war ein
Schüler von
Abu Hanifa und gilt zusammen mit ihm und
Abu-Yusuf Kufi als Begründer der
hanefitischen
Rechtsschule.
Schaibani ist 132
n.d.H.
(749/750 n.Chr.) in Wasit geboren und wuchs in Kufa auf, wo er
im Alter von 14 Jahren bei
Abu Hanifa studierte. Im Alter von 20 Jahren hielt er
rechtswissenschaftliche Vorträge. In
Medina
verbrachte er im Kreis von
Malik ibn Anas zwei bis drei Jahre. Während seiner
Lehrtätigkeit in
Bagdad
ist er im Jahr 796 n.Chr. für eine kurze Zeit zum
Richter [qadhi] in Raqqa ernannt worden. In Bagdad gehörte
Schafi‘i
zu seinen Schülern. In Begleitung des Kalifen Hārūn
ar-Raschīd kam er in seinem letzten Lebensjahr nach
Chorasan, wo er bis zu seinem Tode das Amt des
Richter [qadhi] bekleidete.
Er gilt als einer der Begründer der
hanefitischen
Rechtsschule, deren Lehren er nach
Abu Hanifa und
Abu-Yusuf Kufi durch seine Schriften weiterzuentwickeln
vermochte. Er studierte auch bei
Malik ibn Anas in
Medina,
überlieferte dessen "al-Muwatta" und ergänzte es mit seinen
Anmerkungen gemäß der Lehre seines Lehrers
Abu Hanifa. Er starb 189
n.d.H. (805 n.Chr.) in Ranbuye bei
Ray.
Zu seinen Werken zählen:
 | Kitab al-Ichtilāf baina Malik ibn Anas wa-Muhammad ibn
al-Hasan
[كتاب الاختلاف بين مالك بن أنس ومحمد بن الحسن] (Das Buch der
kontroversen Lehrmeinungen zwischen Mālik ibn Anas und
Muhammad ibn al-Hasan)
Eine Rezension des Muwatte von
Malik ibn Anas. Unter diesem Titel ist ein Exemplar aus
dem Jahr 1388 erhalten. |
 | Al-Mabsut; kitāb al-asl [المبسوط , كتاب الأصل] (Das
Umfassende, das Grundlegende). Schaibani stellte die Summe
der hanafitischen Rechtslehre zusammen, die er durch sein az-Ziyādāt
in vielen Teilbereichen des Fiqh ergänzte. |
 | Az-Ziyadat [ الزيادات]
"Erweiterungen" , Ergänzungen zu "Al-Mabsut" |
 | Al-Dschami al-kabīr [الجامع الكبير] (Die große
Zusammenfassung). Er behandelt die abgeleiteten
Rechtssätze der islamischen Jurisprudenz und ist in der
Folgezeit mehrfach kommentiert, innerhalb der Rechtsschule
erörtert und als Unterrichtsmaterial verwendet worden. Das
Werk
behandelt eine große Anzahl von Rechtsfällen mit kurzgefassten Entscheidungen. Kommentare und Kurzfassungen
des Werkes liegen in späteren Bearbeitungen vor. |
 | Kitab al-Athar [كتاب الآثار] (Das Buch der
Traditionen). Es enthält die von seinem Lehrer Abu Hanifa
zur Begründung der Rechtssätze verwendeten Traditionen. |
 | Kitab as-Siyar al-Kabir [كتاب السير الكبير] (Das große
Buch über Völkerrecht) Es gilt als eines der Grundlagenwerke
der islamischen Völkerrechtslehre. Das Werk ist in der
späten Bearbeitung von as-Sarachsi (- 1090) in vier Bänden
erhalten und ebenfalls mehrfach gedruckt worden. Eine
Kurzfassung des Werkes erschien als: |
 | Kitab as-Siyar as-Saghir [كتاب السير الصغير] (Das
kleine Buch über Völkerrecht). Die Authentizität gilt als
fraglich. |
 | Kitab al-Hudschadsch [كتاب الحجج] (Das Buch der (Rechts)argumente)
ist von einem seiner Schüler zusammengestellt worden. Das
Werk ist auch unter dem Titel: Kitab al-Huddscha fiy
Ichtilaf ahl al-Kufa wa-ahl al-Madina [كتاب الحجة في اختلاف
أهل الكوفة وأهل المدينة] (Das Buch der Beweisführung über
die kontroversen Rechtslehren zwischen den Kufensern und
Medinensern) bekannt. Es behandelt die kontroversen
Lehrmeinungen zwischen
Malik ibn Anas und der
hanefitischen
Rechtsschule. Es gilt als eines der ersten Werke über
Lehrdifferenzen zwischen
sunnitischen
Rechtsschulen. |
 | Al-Macharidsch fil-Hiyal [المخارج في الحيل] ist eine
Sammlung über die sogenannten Rechtskniffe im hanafitischen
Recht, die über Abu Yusuf auf den Schulgründer Abu Hanifa
zurückgeht. Das Buch hat der deutsche Orientalist Joseph
Schacht 1930 (Hinrichs, Leipzig) herausgegeben. |