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Scheherazade ist die bedeutendste weibliche Figur in den
Märchen von
Tausend und eine Nacht.
Möglicherweise ist der Name abgeleitet vom persischen Namen
Schehrazad, der sich aus den Wörtern Schehr („Abstammung,
Stadt“) und azad („edel, erhaben, frei“) zusammensetzt. Die
frühesten Formen von Scheherazades Namen in arabischen Quellen
sind Schirazad [شيرازاد] bei
Al-Masudi und Schahrazad bei
Ibn
Nadim. Es könnte aber auch ein Wortspiel aus Schahr
(„Abstammung, Stadt“) und Zade („Nachkomme“) sein, was dann
Nachkomme der Abstammung hieße.
Die Schreibweise Scheherazade erscheint erstmals 1801 in
englischsprachigen Texten entlehnt aus dem deutschen
Sprachgebrauch.
Der fiktive König Schahriyar ist so schockiert von der
Untreue seiner Frau, dass er sie töten lässt und seinem
Wesir
die Anweisung gibt, ihm fortan jede – in einigen Versionen:
jede dritte – Nacht eine neue Jungfrau zuzuführen, die jeweils
am nächsten Morgen ebenfalls getötet werden soll.
Nach einiger Zeit will Scheherazade, die Tochter des
Wesirs,
die Frau des Königs werden, um das Morden zu beenden. Sie
beginnt, ihm Geschichten zu erzählen; am Ende der Nacht ist
sie an einer so spannenden Stelle angelangt, dass der König
unbedingt die Fortsetzung hören will und die Hinrichtung
aufschiebt. In der folgenden Nacht erzählt Scheherazade die
Geschichte weiter, unterbricht am Morgen wieder an einer
spannenden Stelle usw. Nach tausendundeiner Nacht hat sie ihm
in den orientalischen Druckfassungen drei Kinder geboren, und
der König gewährt ihr Gnade.
In einer ebenfalls aus dem
Orient
stammenden Schlussfassung gibt es eine Variation. In der
Druckausgabe Breslau 1824–1843 hat Scheherazade dem König sein
Unrecht vor Augen geführt, so dass dieser bereut und Gott
dankt, dass er ihm Scheherazade gesandt hat. Er feiert eine
große Hochzeit mit ihr. In dieser Variante gibt es keine
Kinder.
Zuweilen wird vermutet, dass der Märchenfigur Scheherazade
die historische Person
Chayzuran bint Atta als Vorlage gedient habe, was aber mit
den Gegebenheiten kaum übereinstimmt.